Bis bald geliebtes Japan 。:゚(。ノω\。)゚・。

Gestern in aller Früh trat ich meine Heimreise nach Deutschland an. Während des Check-Outs durfte ich mir noch ein Abschiedsgeschenk auswählen. Ich entschied mich für ein Paar Essstäbchen, so dass ich zukünftig genug Paare für Besuch zur Verfügung habe. Dann kann nämlich auch jeder sein Sushi mit Stäbchen essen. ;) Der Mitarbeiter des Hotels gab zu verstehen, dass er gern noch ein Foto von mir machen wollte. Ich willigte ein und posierte vor einem kleinen in einer Vitrine untergebrachten Schrein. Anschließend machte ich mich auf den Weg zum Bahnhof. Die Route hatte ich mir am Vorabend herausgesucht. Die Zugfahrt und auch das Umsteigen in den nächsten Zug verlief problemlos. Mein Ziel war die Haltestation „Narita Terminal 1“. Als mein Zug dann in „Narita“ hielt, einem normalen Bahnhof mitten in der Stadt Narita und es sich um die Endstation des Zuges handelte, war ich erstmal sehr überrascht. Anscheinend habe ich während der Einfahrt in den Bahnhof bereits einen etwas aufgeschmissenen Eindruck auf meine Mitmenschen gemacht, was einerseits an meiner nicht gewünschten Haltestation lag und andererseits an den ausschließlich in Japanisch gehaltenen Durchsagen. Nachdem der Großteil der Leute aus dem Zug ausgestiegen war, kamen zwei Japanerinnen auf mich zu und fragten ob ich zum Flughafen möchte. Ich bejahte deren Frage und bekam prompt Hilfe. Mir wurde erklärt auf welches Gleis ich wechseln muss, damit ich zum Flughafen gelange. Ich bedankte mich und schaute mir noch einmal kurz die Streckenführung der verschiedenen Züge an. Schließlich wollte ich wissen wo und wie mir ein Planungsfehler unterlaufen konnte. Während ich vor der Tafel stand, wurde ich sofort von zwei japanischen Omas angesprochen. Sie bemühten sich, mir mit ein paar Brocken Englisch zu helfen und begleiteten mich dann noch bis zum richtigen Gleis. Ich bedankte mich höflich und konnte dann noch das letzte Stückchen zum Flughafen fahren.

Da ich noch genug Zeit hatte, besorgte ich mir am Flughafen ein vernünftiges Frühstück. Schließlich stand ein sehr langer Rückflug an und den sollte man gestärkt antreten. Auf dem Speiseplan stand Kitsune Udon (Buchweizennudeln), denn diese habe ich während meines ganzes Japanaufenthalts noch kein einziges Mal gegessen. Daher musste ich dies noch unbedingt vor dem Abflug nachholen. Diesmal achtete ich darauf, dass ich warme Nudeln serviert bekomme. Auf meinem anschließenden Streifzug durch den Flughafen traf ich noch auf einen Anime & Manga Shop. Ein toller Zeitvertreib und ein schöner Abschied von der Anime & Manga Welt.

Der Rückflug war genauso schnell vorbei wie der Hinflug. Ehrlich gesagt hatte ich mir den Flug nach Japan sehr stressig und langwierig vorgestellt, dem war aber nicht so. Durch den Start, die Landung, die Mahlzeiten und Snacks vergeht bereits viel Zeit. Dann schläft man noch ein bis zwei Stunden und hat eine ganze Filmbibliothek zur Verfügung die ich allerdings nicht genutzt habe, da ich mich selbst mit Anime eingedeckt hatte. Alles halb so wild. Ich war einer der wenigen Glücklichen, der keinen direkten Sitznachbar hatte, so dass ich etwas mehr Platz zur Verfügung hatte. Einen Platz weiter saß ein türkischer Rentner. Dieser fragte mich, ob ich Türke bin. Ich fand die Frage sehr amüsant, war aber nicht überrascht, da ich nur wenige Stunden früher mit solch einem Gedanken gespielt hatte und ich durch meinen Japanaufenthalt einen sehr tiefen Braunton bekommen habe. An sich habe ich nun die gleiche Hautfarbe wie die Japaner, so dass ich dahingehend nicht aufgefallen bin. Auch die Flugbegleiterin fragte mich auf Türkisch was ich essen möchte. ^^ Mit dem türkischen Rentner unterhielt ich mich noch eine ganze Weile. Dieser konnte nämlich etwas Englisch sprechen, da er ein paar Jahre in Australien gelebt hatte.

Wieder in Berlin angekommen schnappte ich mir meinen Koffer und machte mich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln auf den Weg in meine Wohnung. Die Berliner Freundlichkeit schlug mir sofort ins Gesicht. ^^ Da ich meinen Wohnungsschlüssel noch in meinem Koffer hatte, begann vor meiner Wohnungstür eine verzweifelte Suche nach diesem. Ich wusste, ich habe ihn gut weggesteckt, damit ich ihn nicht verliere. Nur wo hatte ich ihn vor gut drei Wochen hingesteckt?! Nach einer Weile suchen wurde ich glücklicherweise endlich fündig.

Schon nach kurzer Zeit in Deutschland merkte ich, dass Japan seine Spuren bei mir hinterlassen hat. Man glaubt gar nicht wie stark sich das Linkslaufen ins Unterbewusstsein verankert, wenn man 3,5 Wochen täglich bis zu 12 Stunden als Fußgänger unterwegs ist. Bisher laufe ich automatisch immer auf der linken Seite und weiche demzufolge auch immer nach Links aus. Demzufolge provoziert man förmlich zusammenstöße. ^^
Da sich die Toilettendeckel in Japan nach einem kurzen antippen selbst langsam schließen, hat man sich sehr schnell daran gewöhnt, die Toilettendeckel einfach fallen zu lassen. Auf dem Flughafen gab es wieder die ersten „normalen“ Toiletten und *bam* knallte der Toilettendeckel mit einem lauten Knall runter. Dies passierte mir etwas später noch einmal. Durch das Knallen wird man sich wahrscheinlich relativ schnell wieder an „normale“ Toiletten gewöhnen. Bei meiner Anreise war ich etwas verwundert, warum immer wieder die Toilettendeckel zugeschmissen wurden. Nun weiß ich wieso, denn es ergeht mir genauso.
Es sind viele Kleinigkeiten an die man sich in Japan gewöhnt hat, da sie einfach praktischer oder komfortabler sind. Vor allem muss man hier den japanischen Service nennen. Umso schwerer fällt es einem wieder einen Rückschritt zu machen und auf alles zu verzichten.

Japan hat alle meine Erwartungen erfüllt und sogar noch mehr als das. Japan war genau so wie ich es mir vorgestellt hatte. Die Vorstellungen wurden überwiegend durch Anime und Manga geprägt und diese sind, wie ich nun aus erster Hand sagen kann, sehr sehr detailgetreu. Ein Besuch in Japan lohnt sich auf alle Fälle und dies war mit Sicherheit nicht mein letzter Urlaub in Japan.

4 Comments

  1. N4r0

    Ein schöner Abschlussbericht. Die 3,5 Wochen scheinen dich ja gaz schön geprägt zu haben, aber du wirst dich schon wieder schnell genug an den Alltagstrott hier gewöhnen ^^

  2. Schade, dass es vorbei ist. Ich hab deinen Urlaub sehr gerne verfolgt und fleißig mitgelesen. Sehr unterhaltsam und man einen schönen, sowie detaillierten Einblick in die japanische Welt bekommen.

  3. D&G aus K

    Willkommen zurück im stressigen Deutschland ;-)
    Schön, dass Dein wohlverdienter und hart erarbeiteter Urlaub ein voller Erfolg war. Vielleicht hast Du ja mit Deinem coolen Online-Tagebuch noch ein paar Mitreisende für’s nächste Mal überzeugt und Du kannst dann mit noch besseren Sprachkenntnissen als erfahrener Scout dienen.
    Bezüglich WC kannst Du ja zu Deinem Geburtstag Abhilfe schaffen: Wünsche Dir doch einfach für Deine Wohnung einen selbstabsenkenden WC-Sitz/Deckel! Du wirst es nicht glauben … so was gibt’s auch in Germany (Besichtigung und Funktionsvergleich mit Japan bei uns möglich) :-)

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