Wie geplant ging es dann am Dienstagmorgen mit dem Flugzeug nach Berlin. Ich war überrascht, dass die Automatisierung am Frankfurter Flughafen bereits so fortgeschritten ist. Bei der Ankunft am Flughafen wurde die Kontrolle des Reisepasses nicht mehr von einem Beamten durchgeführt. Stattdessen musste man den Reisepass selbst einscannen und sich dann fotografieren lassen. Bei der Abreise am Dienstagmorgen bin ich dann auch zum ersten Mal mit der automatischen Gepäckabfertigung in Berührung gekommen. So musste man seine Boardkarte einscannen und dann das Gepäck aufs Band stellen und selbst wiegen. Anschließend wurde eine Banderole ausgedruckt, die dann um den Griff des Koffers geklebt werden musste. Danach fuhr der Koffer ab. Bis auf etwas Aufsichtspersonal wird man in Zukunft also immer weniger auf Personal der Fluggesellschaften stoßen. Da unser Flugzeug einen kleinen Defekt hatte, konnten wir erst mit gut 20 Minuten Verspätung starten. Da wir in Berlin aber keinen Anschlussflug mehr hatten, war uns das ziemlich egal. Die restliche Rückreise verlief dann sehr entspannt.
Insgesamt war meine zweite Japanreise genauso interessant und aufregend wie meine Erste. Ich kannte zwar schon vieles, so dass viele Herausforderungen des täglichen Lebens/Reisens entfielen aber dafür traten andere Erlebnisse und Herausforderungen an deren Stelle. Besonders durch mein verbessertes Japanisch eröffnete sich mir die japanische Kultur doch noch etwas mehr als beim ersten Mal. Auch die Interaktion mit Japanern war diesmal wesentlich ausgeprägter. Vermutlich lag es daran, dass wir viele kleine Orte besucht haben, die in der Regel kein typisches Touristenziel sind. In der Großstadt Tôkyô gehörte man als Ausländer dann zum täglichen Leben dazu. Der viele Kontakt mit den Einheimischen war zusammengefasst gesehen auf jeden Fall ein Höhepunkt der Reise.
Ein weiter Höhepunkt war definitiv der Besuch der Insel Miyajima. Nicht wegen dem touristengefluteten Torii, sondern wegen unserer Bergwanderung. Die unberührte Natur, die unzähligen Tiere, die vielen kleinen Schreine inmitten des Waldes und der Ausblick von der Spitze des Berges waren einfach einmalig und haben sich bei mir eingebrannt. Auch wenn es der anstrengendste Tag der ganzen Reise war, so würde ich den Tag definitiv noch einmal wiederholen.
Die Idee die Reiseroute nach den Matsuris auszurichten hat sich im Nachhinein als goldrichtig entpuppt. Durch die Matsuris hat man dermaßen viel erleben und von der Kultur sehen können, dass die ganze Reise dadurch sehr stark aufgewertet wurde.
Was die Sauberkeit der Städte und öffentlichen Toiletten, den Service im Hotel oder Supermarkt, die Hilfsbereitschaft der Polizei angeht, so kann ich mich nur wieder sehr positiv darüber äußern. In vielen Punkten hängt Deutschland einfach weit hinterher.
Es wird in einigen Jahren sicherlich noch eine weitere Japanreise geben aber dann wird es wahrscheinlich schwieriger noch unentdeckte Flecken aufzuspüren. ^^