Tag 21: Pokhara

Da wir jetzt offiziell Urlaub hatten, begann unser Tag erst 7:00 Uhr. Nachdem wir ein tolles Frühstück hatten machten wir uns auf den Weg zur World Peace Pagoda (Stupa). Im Regelfall fährt man mit dem Taxi über den Landweg oder mit der Fähre über den Seeweg zur Stupa, denn die Stupa befindet sich auf der anderen Seite eines Sees. Aber das wäre ja langweilig und wirklich viel bekommt man so von Land und Leuten auch nicht mit. Daher entschieden wir uns den Weg zur Stupa zu laufen. Schließlich hatte ich passendes Kartenmaterial auf dem Smartphone und das GPS sollte unser Guide sein.

Aus der geplanten Stunde Laufzeit wurden dann doch wieder 2 Stunden, denn der Weg führte uns nicht nur durch die Straßen Pokharas sondern auch wieder über einen bewaldeten Berg. Somit hieß es bei brütender Hitze wieder Höhenmeter zurücklegen. Von wegen Urlaub, von wegen das Trekking hat ein Ende. Nun waren wir schon wieder am Laufen und Keuchen. xD Der Weg führte uns durch das unberührte Nepal. Wir durchkreuzten die armen Stadtbereiche, in die normalerweise keine Touristen vordringen. So überquerten wir beispielsweise eine alte Hängebrücke, die über einen Fluss führte. Der Hang war stark verunreinigt, da jeglicher Müll heruntergekippt wurde. Dementsprechend verunreinigte der ganze Müll auch den Fluss. Ein paar Meter weiter saßen jedoch Frauen am Fluss und haben ihre Wäsche in diesem Wasser gewaschen. Und nur ein paar Meter weiter tollten dann auch noch viele Kinder in dem Wasser umher. Das zu sehen war schon wieder echt hart. Zudem durchquerten wir dann auch sehr ländliche Gegenden, die primär von unzähligen Reisfelder geziert wurden. Diese Reisfelder waren sogar richtig bewässert. Allerdings saßen auch hier überall Frauen und Kinder die sich selbst und ihre Wäsche gewaschen haben. Es sah so aus als ob dieses Wasser dann auch für die Bewässerung der Felder genutzt wurde.

Das ist Nepal pur! Auf dem Weg zur World Peace Pagoda.
Das ist Nepal pur! Auf dem Weg zur World Peace Pagoda.

Irgendwann erreichten wir dann ziemlich durstig die World Peace Pagoda. Eins stand definitiv fest. Ohne Kartenmaterial und GPS wäre diese Wanderung niemals möglich gewesen. Viel zu verwinkelt und versteckt waren die vielen kleinen Wege. Nachdem wir unseren Wassertank wieder gefüllt hatten besuchten wir die Stupa. Ein wirklich beeindruckendes Gebäude. Diesbezüglich lasse ich lieber die Bilder sprechen. Allerdings war es da oben so hell, dass wir die Augen nicht wirklich offen halten konnten. Das war etwas schade, da wir so keine Fotos von uns machen konnten. Dummerweise hatten wir damit nicht gerechnet und somit keine Sonnenbrille mit.

Wir machten uns dann auf den Rückweg. Da wir den Weg nicht nochmal laufen wollten, entschieden wir uns dafür die Fähre zu nehmen. Wir liefen also den Berg hinunter bis wir zu einem Strand kamen. Allerdings sah ich dort keine Fähre, sondern lediglich Paddelboote. Dann war mir auch auf Anhieb klar was in Nepal unter dem Wort „Fähre“ verstanden wurde. Die Tickets kosteten pro Person zwischen 400 und 600 NPR (3,30 – 5,00 €). Zudem musste man eine Schwimmweste für 10 NPR (8 Cent) mieten. xD Nach einer entspannten Fahrt über den See legten wir an der Anlegestelle an und waren somit schon so gut wie an unserem Hotel. Wir machten jedoch erst einmal einen Abstecher zu einer Pizzeria. Und ich muss sagen, die Pizza war echt göttlich. Zudem bestellte ich mir dort einen grünen Smoothie der aus Ananas, Banane, Orangensaft, Vanielleextrakt, Petersilie, Minze, Basilikum und grünem Koriander bestand. Insbesondere die letzten Zutaten ließen mich sehr skeptisch werden, ob das wirklich schmeckt. Als ich dann den ersten Schluck nahm war ich sofort geflasht. Das hat ja mal so dermaßen geil geschmeckt. Hätte ich nie erwartet. Als ich dann den 2. bestellen wollte, war bereits eines der Kräuter aus. Das war dann etwas schade.

Das sieht doch mal nach Urlaub aus
Das sieht doch mal nach Urlaub aus

Nach dem Mittag wollten wir dann die nächste Sehenswürdigkeit ansteuern. Bedauerlicherweise war unsere Suche nicht von Erfolg gekrönt. Das lag primär daran, dass wir den Namen des Ortes nur so ungefähr kannten und wir uns so nicht einmal durchfragen konnten. Wir machten uns dann also wieder auf den Weg zum Hotel, denn dort wollten wir nochmal im Internet recherchieren. Auf dem Rückweg nahmen wir dann noch an einer Umfrage teil um einem Studenten Material für seine Masterarbeit zu liefern. Im Hotel ergoogelten wir dann, dass der von uns gesuchte Ort Devi’s Fall heißt. Als ich den Ort auf der Karte suchte, dachte ich ich sehe nicht richtig. Der Ort war nicht weit von der morgendlichen Route zur World Peace Pagoda entfernt. Wir hätten also locker einen Abstecher dorthin machen können. Wenn wir es denn vorher gewusst hätten. Da es nun schon etwas später war und wir nicht die Zeit hatten nochmal eine Stunde zu laufen, nahmen wir uns ein Taxi und ließen uns zum Devi’s Fall fahren.

Dort angekommen, kauften wir uns für 30 NPR (ca. 25 Cent) jeweils eine Eintrittskarte und bestaunten dann den Wasserfall, der in ein unterirdisches Tunnelsystem verschwand. Aufgrund der Trockenzeit führte der Wasserfall nicht wirklich viel Wasser. Anschließend ging es in den 200 Meter entfernen Gupteshwor Mahadev Cave – Nepals berühmteste Höhle. Genau jene Höhle, in die der Wasserfall verschwand. Wir kauften uns also auch dort eine Eintrittskarte für jeweils 100 NPR (ca. 83 Cent) und stiegen dann hinab. Die Höhle war teilweise so dunkel, dass man die Hand vor Augen nicht gesehen hat. Die im Smartphone integrierte Taschenlampe half dann zum Glück weiter. Sonst war es in der Höhle stickig und es herrschte eine extreme Luftfeuchtigkeit vor. Zudem tropfte es überall von der Decke. Fotografieren war somit nur bedingt möglich. Weit konnten wir in die Höhle nicht hineingehen aber das Stückchen hat auch schon gereicht, um den Wasserfall zu sehen. Die Gänge waren teilweise so eng, dass nur eine Person hindurch passte. Auch die niedrige Deckenhöhe sorgte dafür, dass wir teilweise gebückt laufen mussten.

Gupteshwor Mahadev Cave
Gupteshwor Mahadev Cave

Insgesamt war es ein kurzer Besuch, der sich aber gelohnt hat. Wir kamen dann total nass aus der Höhle heraus, was aber primär an der Luftfeuchtigkeit lag. Da es draußen brütend heiß war, kam mir das aber sehr gelegen. Man trocknete dann ohnehin wieder in wenigen Minuten. Der Taxifahrer passte uns dann in der Menschenmenge ab und wollte uns wieder zurück fahren. Wir lehnten jedoch ab und liefen den Weg dann zurück. So konnten wir weitere Eindrücke vom nepalesischen Stadtleben sammeln. Nach dem Abendbrot bereiteten wir dann alles für die morgigen Reise nach Kathmandu vor und legten uns dann schlafen.

Weitere Impressionen des Tages

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