Tag 14: Shinobu-yama in Fukushima

Heute wollten wir in Fukushima einen vergleichsweise entspannteren Tag verbringen und vom Berg Shinobu-yama die Aussicht über Fukushima genießen. Allerdings hatten wir uns das mal wieder etwas einfacher vorgestellt als es tatsächlich war.

Shinobu-yama

Nachdem wir wie gestern ein köstliches Frühstück zu uns genommen hatten, ging es nach einer kurzen Vorbereitungsphase zu Fuß zum 2 km entfernten Bahnhof. Von dort fuhren wir mit dem Zug bis zum Bahnhof Bijutsukantoshokan-Mae, denn dort grenzt direkt der Shinobu-yama an. Der Berg liegt interessanterweise mitten in der Stadt, so dass sich die Stadt Fukushima um den Berg herum ausgebreitet hat. Mit Ausnahme weniger Gebäude wurde der Berg nicht einmal bebaut oder anderweitig erschlossen und ist lediglich bewaldet. Mit 275 m ragt der Shinobu-yama relativ hoch aus der umliegenden Umgebung heraus und bietet daher einen grandiosen Überblick über die komplette Stadt.

Vorstellung vs. Realität

Vom Bahnhof Bijutsukantoshokan-Mae aus war es dann gar nicht so einfach den Einstieg in den Berg zu finden. Beim Frühstück dachte ich noch, dass es heute ein vergleichsweise erholsamer Tag wird und sich meine Beine und meine Muskulatur mal ein wenig regenerieren können. In meiner Vorstellung sah ich eine gut ausgebaute Asphaltstraße die zur Bergspitze bzw. bis zu den 3 Aussichtsplattformen führt.

Besteigung Shinobu-yama
Besteigung Shinobu-yama

Kurz nachdem wir einen Einstieg in den Berg gefunden hatten, musste ich mich von meinen Vorstellungen sofort verabschieden. Denn der Weg entsprach eher den Wanderwegen der letzten Bergbesteigungen. Es gab zwar einen Trampelpfad aber der war teilweise zugewachsen, voller Spinnweben und ziemlich steil. Aber das sollte uns nicht aufhalten. Wir wollten den Berg von der Westseite aus beginnen und dann auf der Ostseite verlassen. Somit befreite ich den Weg mit einem Stock von den Spinnenweben sowie den vielen Spinnen, die in ihren Spinnennetzen auf Beute warteten. Schritt für Schritt kämpften wir uns dann die 275 Höhenmeter hinauf. Da heute 35 °C werden sollten, drückte die Hitze bereits enorm und ließ bei der Anstrengung den Schweiß nur so fließen.

Grandioser Ausblick von den Aussichtsplattformen

Nachdem der Weg immer steiler und zunehmend steiniger wurde, erreichten wir gegen 11:00 Uhr die erste Aussichtsplattform. Der Ausblick über Fukushima war wirklich ein Traum. Wir hatten Fukushima heute zwar nicht zum ersten Mal von oben gesehen aber die freie Sicht und der immense Blickwinkel waren definitiv ein Highlight.

Ausblick auf Fukushima von der 1. Aussichtsplattform
Ausblick auf Fukushima von der 1. Aussichtsplattform

Nachdem wir den Ausblick ausreichend lange auf uns wirken lassen haben, folgten wir dem Bergrücken und stießen unterwegs auf kleinere Schreine. Zudem kamen wir an einer riesigen Glocke vorbei. Normalerweise dürfen diese Glocken nicht geläutet und oft nicht einmal betreten werden. In diesem Fall sollte die Glocke aber explizit für den Weltfrieden geläutet werden. Somit ließen wir Patrick den Job erledigen und waren überrascht wie laut die Glocke dann war. Nachdem die Glocke verstummt war zogen wir weiter.

Yakuoji Glocke
Yakuoji Glocke

Als wir dann die 2. Aussichtsplattform erreicht hatten, ließen wir die Aussicht erneut auf uns wirken. Mittlerweile stießen wir auf dem Berg auch auf die ersten kleinen schmalen Straßen. Diese waren zwar weiterhin nicht so gut ausgebaut aber uns wurde klar, dass der Berg von der Ostseite etwas einfacher per Auto bereist werden konnte. Wir ließen dann die 3. Aussichtsplattform aus und suchten uns über die Straßen einen Weg zum Fuße des Shinobu-yama.

Rückweg Shinobu-yama
Rückweg Shinobu-yama

Schreine, Eis und Einkaufszentren

Der Abstieg gestaltete sich im Schatten relativ einfach aber da ein Teil des Weges in der direkten Mittagssonne zurückgelegt werden musste, hatten wir etwas mehr zu kämpfen. Letztendlich erreichten wir aber den Fuß des Berges und besuchten auf dem Weg zum Hauptbahnhof Fukushimas noch den Agata Mamoru Kuni Schrein.

Agata Mamoru Kuni Schrein
Agata Mamoru Kuni Schrein

Um ein wenig Abkühlung zu bekommen zogen wir uns unterwegs an einem Automaten Eis. Richtig gehört, es gibt Automaten an denen man sich Eis ziehen kann. Obwohl diese Automaten oft in der prallen Sonne stehen, werden die Produkte laut Anzeige auf -23 °C abgekühlt.

In der Nähe vom Hauptbahnhof Fukushimas durchstreiften wir ein Einkaufszentrum. 2 Mittelschülerinnen grüßten uns während unserer Shoppingtour mit einem Kichern im Vorbeigehen, wobei wir uns erst gar nicht angesprochen gefühlt hatten. Als wir ihnen wenige Minuten später nochmal über den Weg liefen, warfen sie uns neugierige Blicke zu und versuchten unauffällig Fotos/Videos von uns zu machen. Durch meine vorherigen Reisen durfte ich die Erfahrung schon einmal machen. Von daher war die Erfahrung nicht neu aber weiterhin etwas merkwürdig.

Nachdem wir das Kaufhaus durchkämmt hatten, ging es dann wieder zurück ins Hotel. Dort durchliefen wir unser übliches Abendprogramm bestehend aus Abendbrot essen und Onsen sowie Sauna besuchen.

Weitere Impressionen des Tages

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