Tag 8: Sightseeing in Kōriyama

Heute mussten wir uns von unserem Premium Ryokan in Nikkō verabschieden, da der Wechsel in die Stadt Kōriyama angedacht war. Nach dem Wechsel nach Kōriyama stand uns der restliche Tag noch zum Sightseeing zur Verfügung.

Abschied vom Ryokan in Nikkō

Japanisches Frühstück
Japanisches Frühstück

Unser Tag startete heute erst 7:30 Uhr, da wir unser Frühstück auf 8:00 Uhr verschieben konnten. Beim Frühstück wurden wir erneut mit einer riesigen Auswahl an Speisen überrascht. Das Foto veranschaulicht das Frühstück wieder ein bisschen, wobei nach und nach noch weitere Speisen serviert wurden. Ich esse zwar gern und viel aber diesmal war es mir fast schon etwas zu viel, so dass ich vollgefressen ins Zimmer zurückkehrte.

Wechsel von Nikkō nach Kōriyama

Im Hotelzimmer sammelten wir noch die restlichen Kleidungsstücke zusammen, so dass wir kurz vor 10:00 Uhr auschecken konnten. Da wir gestern bereits mit dem Hotel geklärt hatten, dass wir den Shuttle Bus des Hotels zum Bahnhof nutzen möchten, wartete der Fahrer bereits auf uns. Nachdem die Koffer verladen waren dauerte es nur wenige Minuten bis wir den Bahnhof von Nikkō erreicht hatten.

Bahnhof Nikkō
Bahnhof Nikkō

Da wir noch 30 Minuten bis zur Abfahrt unseres Zuges hatten, nutzten wir die Zeit um das Guthaben unserer nahezu aufgebrauchten Suica Welcome Cards aufzuladen. Ich kann mich nur wiederholen. Diese Karte macht einem das Leben dermaßen leichter, so dass das Reisen noch viel mehr Spaß macht. Die Zugfahrt von Nikkō zurück nach Utsunomiya dauert mit dem Zug nur 45 Minuten. Ich nutzte die Zeit um die vorbeiziehende Landschaft zu genießen und legte zwischenzeitlich ein kleines Nickerchen ein.

Bahnhof Kōriyama
Bahnhof Kōriyama

In Utsunomiya stiegen wir dann in einen Shinkansen um. Unglücklicherweise stiegen wir am hinteren Ende des Zuges ein, in der Hoffnung, dass sich dort die nicht reservierten Sitze befinden würden. In Japan werden die Wagen nämlich in „Reserved Seats“ und „Non-reserved Seats“ eingeteilt. Sprich es gibt Wagen in denen sich ausschließlich Sitzplätze befinden, die zwingend reserviert werden müssen und es gibt Wagen in denen sich ausschließlich Sitzplätze befinden, die nicht reserviert werden können. Somit spart man sich im Vergleich zu Deutschland das unnötige Durchkämmen des Zuges nach eventuell nicht reservierten Sitzplätzen. Da wir nun in einem Wagen mit Reservierungspflicht standen und gerade ein Schaffner vorbeilief, fragte ich ihn welche Wagen die nicht reservierungspflichtigen Sitzplätze bereitstellen würden. Es stellte sich heraus, dass wir genau am falschen Ende des Zuges eingestiegen sind und nun den kompletten Zug durchqueren mussten. Aber zumindest der Schaffner musste lachen. Aber wir nahmen es auch mit Humor. Nur 27 Minuten und 128 zurückgelegte Kilometer später erreichten wir dann die ca. 330.000 Einwohner starke Stadt Kōriyama.

Japanischübung: Hotel Check-in

Unser neues Hotel war nur einige hundert Meter vom Bahnhof entfernt, so dass eine umständliche Anreise innerhalb Kōriyamas entfiel. Bei Ankunft im Hotel suchte ich direkt den Kontakt mit dem Personal an der Rezeption. Meine auf japanisch gestellte Frage, ob sie Englisch sprechen würden wurde direkt verneint. Somit ergab sich die ideale Grundlage, um meine Japanischkenntnisse auf die Probe zu stellen und den Check-in Prozess komplett auf Japanisch zu durchlaufen. Bei den bisherigen Hotels konnte das Personal zumindest grundlegend Englisch sprechen, so dass wir bei Verständnisproblemen zwischen Englisch und Japanisch hin- und herwechseln konnten. Diesmal war Englisch keine Option. Da ich mich auf eine solche Situation aber etwas ausgiebiger vorbereitet hatte, verlief der Check-in trotz einiger Besonderheiten nahezu reibungslos. Am Ende war ich dann ein bisschen stolz auf mich und konnte etwas Motivation sammeln weiter am Japanischlernen dran zu bleiben.

Hotelzimmer in Kōriyama
Hotelzimmer in Kōriyama

Die Hotelzimmer sind für japanische Hotels etwas größer als gewöhnlich und auch die von uns gewünschten Einzelbetten sorgen dafür, dass jeder in der Nacht ausreichend Platz haben wird. Das Bad ist ebenfalls etwas größer als gewöhnlich, da nicht die Standard Nasszelle verbaut wurde. Somit sind wir auch dieses Mal wieder sehr glücklich mit unserer Hotelwahl. Da sich unser Hotelzimmer in der 13. Etage befindet und das Hotelgebäude eines der höchsten Gebäude in dieser Stadt ist, haben wir zudem einen grandiosen Ausblick über die Stadt und darüber hinaus.

Sightseeing in Kōriyama

Den Nachmittag nutzten wir dann für eine Sightseeing-Tour durch Kōriyama. Wir besuchten wieder ein paar buddhistische Tempel sowie shintoistische Schreine. Darunter waren der Asakakuni Kokuzoku Schrein, Shandao Tempel, Nyohoji Tempel aber auch der Rokuyama Park und der Araike Park.

Asakakuni Kokuzoku Schrein
Asakakuni Kokuzoku Schrein

Besonders interessant sind bei diesen Ausflügen auch die vielen Seitenstraßen, die zum Erreichen des Ziels durchquert werden müssen. Es gibt unterwegs einfach so viele Kleinigkeiten zu entdecken, die diese Reise einfach immens bereichern. Daher legen wir viele Strecken zu Fuß zurück anstatt einfach mit dem Bus von Ort zu Ort zu fahren.

Food Festival
Food Festival

Interessanterweise stolperten wir bei unserem Stadtrundgang über ein Food Festival. Dieses wurde auf einer größeren Grünfläche in einem Park abgehalten. Neben einem Bühnenprogramm und vielen Besuchern waren rings um das Veranstaltungsgelände viele Buden aufgebaut. Allerdings wurden nicht die für japanische Sommerfeste typischen Speisen angeboten, sondern besondere Produkte wie Alkohol oder Gemüse aus der Region. Beim Vorbeischlendern wurden wir direkt mehrfach angesprochen, da man uns unbedingt etwas verkaufen wollte. Von daher nahmen wir mehr und mehr Abstand von den Buden, um den Gesprächen aus dem Weg zu gehen.

Interessant fand ich heute auch, dass wir die ersten 2 Messstationen für die Messung der Strahlung in µSv/h gefunden haben. Die per Solarpanel betriebenen Messstationen messen und zeigen den aktuell vorliegenden Strahlenwert für den jeweiligen Ort an. Wir erinnern uns an den atomaren Super-GAU im März 2011 in der Region Fukushima. Da wir dem Ursprung der Katastrophe mit jedem Ortswechsel immer näher kommen, steigt auch die Relevanz zum Thema Strahlung. Ich bin gespannt wie oft wir diese Messstationen nun noch zu Gesicht bekommen werden.

Nachdem wir uns im Konbini etwas zum Abendessen gekauft und im Hotel gegessen hatten, zogen wir noch einmal los. Ziel war das in der Nähe liegende Kaufhaus. Einerseits wollte Patrick sich Trekkingstöcke in Vorbereitung auf die nächste Wanderung kaufen und andererseits wollten wir uns im Animate, einer Ladenkette für Artikel aus dem Bereich Anime, Manga und Gaming umschauen. Ruckzuck war dann der Abend rum, so dass wir den Tag beenden mussten.

Weitere Impressionen des Tages

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