Nachdem wir gestern einen entspannteren Nachmittag verbracht hatten, ging es heute wieder in die Vollen. Auf dem Plan stand somit ein 10 Kilometer langer Weg quer durch die Stadt, um diverse Sehenswürdigkeiten zu besuchen.
Dainenjiyama Park
Mit der U-Bahn ging es nach dem Frühstück zu unserem Startpunkt am Fluss Hirose. Diesem folgten wir bis wir am Dainenjiyama Park angekommen sind. Hierbei handelt es sich um einen Park, der auf einem kleinen Berg liegt und uns beim Steigen der unzähligen Treppen ganz schön ins Schwitzen gebracht hat. Denn heute hatten wir wieder 36 °C. Glücklicherweise aber mit einer relativ niedrigen Luftfeuchtigkeit, was die Hitze deutlich erträglicher gemacht hat.
Das Areal des Dainenjiyama Parks zeigt heute nur noch Natur. Diese verbirgt die eigentliche Geschichte, dass hier im Mittelalter einst eine Burg stand. Neben der Natur und dem Ausblick auf die Stadt gibt es heute aber zumindest noch das Mausoleum des Date Clans zu sehen. Zusätzlich kann auch ein Teehaus sowie ein Blumengarten besucht werden. Diese hatten wir einerseits aber nicht mit eingeplant und andererseits ist in Japan der Montag so etwas wie der Deutsche Sonntag, so dass diese Attraktionen geschlossen hatten.
Atago Jinja
Anschließend ging es zum Shinto-Schrein Atago Jinja. Dieser liegt ebenfalls auf einem Hügel, so dass wieder einmal Treppensteigen angesagt war. Der 1603 erbaute Schrein hat ein Hauptgebäude, mehrere kleinere Schreine, eine Glocke sowie Tore und Torii zu bieten.
Die Anordnung der Gebäude, die Dekoration des Geländes, die vielen Schatten spendenden Bäume sowie die Aussicht auf die hell erleuchtete Stadt ließen den Atago Jinja heute zu meinem persönlichen Highlight werden.
Kyōgamine
1,6 km weiter besuchten wir dann das Areal Kyōgamine. Dieses umfasst unter anderem die Gebäude Zuihoden, Zennoden und Kansenden. Insbesondere das Gebäude Zuihoden ist sehr bekannt, da dort Date Masamune begraben liegt. Dieser gilt als Gründer von Sendai und hat viele Fußabdrücke in dieser Stadt hinterlassen. Die einzelnen Gebäude sind für sich Kunstwerke und zeigen die herausragende Handwerkskunst. Leider wurden einige der Gebäude im 2. Weltkrieg zerbombt. Glücklicherweise wurden diese aber auf Basis alter Dokumente und Fotos wieder aufgebaut.
Burg Sendai
Der letzte Ort unserer heutigen Tour war die Burg Sendai. Beziehungsweise das was noch davon übrig ist, denn über die Jahrhunderte wurde die Burg durch Erdbeben, Feuer und Luftangriffe im 2. Weltkrieg dem Erdboden gleich gemacht. Die Burg diente Date Masamune als Wohnsitz und somit stellten wir fest, dass wir heute nahezu nur Orte besucht hatten, die mit Date Masamune in Verbindung stehen. Da von der Burg nur noch ein paar Mauern zu sehen waren, konnten wir uns nur vorstellen, wie es dort mal ausgesehen haben könnte. Der Ausblick vom Berg auf die Stadt war allerdings wieder traumhaft.
Nachdem wir die Besichtigung abgeschlossen hatten, traten wir den Rückweg an, da uns die Dämmerung schon wieder im Nacken saß.