9:00 Uhr klingelte heute der Wecker und 10:00 Uhr stand schon der Check-out im Hotel an. Aber wer denkt, dass wieder ein normaler Stadtwechsel anstand, der irrt. Letztendlich blieben wir in Ôsaka und zogen lediglich in ein Capsule Hotel um. Wir wollten nämlich schon immer mal wissen wie es dort zugeht. Aber zuerst einmal musste der Weg zum Capsule Hotel gefunden werden. Dies gestaltete sich diesmal etwas schwerer, so dass wir mit Karte umherirrten. Erst nach einigen Fehlschlägen und der Nutzung meines Smartphones mit GPS zeigte uns, dass wir in einer ganz falschen Ecke unterwegs waren. Letztendlich konnten wir das Capsule Hotel dann aber doch finden.
Nachdem wir unsere Koffer und Rucksäcke im Capsule Hotel abgelegt hatten, erkundeten wir die Umgebung und stießen auf America Mura (zu deutsche Amerika Dorf). Einem kleinen Stadtteil, der sich vom Style her an Amerika anlehnt und sich mit den Klamottenläden und der Mukke an eine junge Zielgruppe richtet.
Nachdem wir uns gestärkt hatten, ging es wieder auf zum Sumiyoshi Matsuri. Dieses begann heute nämlich schon um 14:00 Uhr. Da wir diesmal rechtzeitig aufbrachen, kamen wir sogar pünktlich an und konnten das Programm von Anfang an genießen. Der Start des Programms wurde von 4 Männern in Samurairüstung eingeleutet, indem diese mehrfach mit echten Musketen Schüsse abgaben. Bei den Schüssen zuckten alle Menschen zusammen. Ich war selbst überrascht, wie laut die Schüsse sind und was für ein Wumms dahinter steckt. Danach folgte eine Art Parade mit unterschiedlichen Gruppen. Diese habe ich auch auf den Fotos festgehalten. Angeführt wurde die Parade von ca. 100-200 Menschen, die abwechselnd den portablen Schrein (im japanischen Mikoshi) trugen. Da uns eine Japanerin erzählte, dass der portable Schrein durch einen Fluss getragen wird, folgten wir der Parade. Unsere Vermutung, dass die Parade nicht so lange bis zum Fluss brauchen würde, erwies sich relativ schnell als falsch. Der Hin- und Rückweg betrug nämlich ganze 2,5 Stunden. Die Zeremonie am Fluss war auch ein interessantes Erlebnis. Dort wurde der Schrein tatsächlich durch den Fluss, bis auf die Mitte einer Sandbank getragen und dann von einem weiteren Pulk Menschen, die auf der anderen Flussseite standen, entgegengenommen und weitergetragen.
Als wir wieder zurück im Tempelgelände und somit beim Matsuri waren, versorgten wir uns erstmal mit Essen und Trinken. Diesmal probierte ich mal Hiroshima Okonomiyaki. Da es mir so gut schmeckte und ich noch hunger hatte, kaufte ich mir sogar noch eine 2. Portion. Als Nachtisch gab es dann lecker Taiyaki (gefüllte gebackene Teigfische mit Cremefüllung). Nachdem wir noch etwas das bunte Treiben beobachtet hatten, traten wir den Rückweg an.
Im Capsule Hotel angekommen, kümmerten wir uns erstmal um den Check-in. Um zur Rezeption zu kommen, mussten erstmal die Schuhe ausgezogen werden. Im ganzen Hotel herrscht nämlich striktes Schuhverbot. Nachdem wir den Check-in abgeschlossen und unsere Einweisung erhalten hatten, besichtigten wir erstmal unsere Kapsel. Dieses sah doch größer als erwartet aus. Ich erwarte daher eine erholsame Nacht. Vorher stand noch das Duschen an. Hierzu deponierten wir unseren Rucksack und den restlichen Kram in einem Schließfach. In diesem lag auch ein Yukata sowie ein Handtuch bereit. Ausgerüstet mit diesen, gingen wir ins das 2. UG. Dort lag das öffentliche Bad. Nach japanischer Tradition entkleideten wir uns und setzten uns auf ein kleines Waschhöckerchen. Nachdem wir uns eingeseift und abgeduscht hatten, ging es in das große und vor allem sehr heiße Bad. Normalerweise dient dieses der Entspannung, jedoch mussten wir nach einigen Minuten schon wieder raus, da uns durch die Hitze schon ganz duselig wurde. Nachdem wir uns abgetrocknet und in den Yukata geworfen hatten, ging es dann wieder hoch zu den Kapselräumen.
Seit meinem letzten Eintrag hattet Ihr beide ja wieder tolle Tage und Erlebnisse und es gab wieder tolle Bilder. Ich hoffe Ihr habt Euch und eure Muskeln vom „Insel-Fitness-Marthon“ wieder regeneriert, war ja auch Hardcore obwohl die Bilder natürlich beeindruckend sind und ein wenig für die Strapaze entschädigen.
Was ist eigentlich das leckere Essen, was Ihr in den letzten Tagen (z. B. auf der Platte im Tisch) genossen habt, sieht ja fast aus wie gefüllte Pizza oder eine Art Omlett??
Das jetzige Hotel wo Ihr in den „Schließfächern“ schlaft wäre nichts für mich, da würde ich Beklemmungen kriegen und das Fenster fehlt auch. Irgendwie erinnert es mich außerdem an die Kelleretage von Gebäuden wo man „kalt gestellt“ wird, da würde ich wohl kein Auge zumachen :-)
Der Muskelkater ist zum Glück wieder abgeheilt aber eine gewisse Erschöpfung in den Beinen bleibt dauerhaft durch unsere täglichen langen Fußmärsche.
Bei dem Gericht handelt es sich um Okonomiyaki. Es besteht an sich aus Teig, Kohl, Ei und einigen Gewürzen. Gegessen wird es dann mit Mayonnaise und einer sehr süßlichen dickflüssigen Soße. Je nach Region kommen dann noch Zutaten wie Fisch, Fleisch, Gemüse, Nudeln, etc. in das Okonomiyaki hinein. Am Ende sieht es dann aus wie eine Art gefüllte Pizza. Sehr sehr lecker.