Aus dem Leben eines Abenteurers
 
Ôsakajô und Sumiyoshi Matsuri

Ôsakajô und Sumiyoshi Matsuri

Eben ging mir so dermaßen die Pumpe. Ich wollte die Digitalkamera an mein Ultrabook anschließen um die Fotos runterzuziehen. Da merkte ich, hey wo ist eigentlich meine Digitalkamera?! Ich wurde leicht panisch und durchsuchte meinen Rucksack und mein Zimmer, wurde aber nicht fündig. Ging runter in die Lobby um zu prüfen, ob ich sie da vielleicht vergessen/verloren habe.. aber auch negativ. Ich also noch panischer geworden und wieder rauf ins Zimmer. Dort fing ich an alles auszuräumen was man ausräumen konnte aber die Digitalkamera ließ sich nicht auffinden. Ich versuchte mich zu beruhigen und die Sache logisch anzugehen. Als ich am Bahnhof ankam hatte ich sie noch in der Hosentasche. Somit blieben nur zwei Möglichkeiten übrig. Entweder jemand hat sie mir im dichten Gedränge aus der Hosentasche geklaut oder ich hab sie in der Lobby verloren und jemand hat sie bei der Rezeption abgegeben. Ich also wieder runter in die Lobby, wo ich erstmal anfing den Sessel auf dem ich saß auseinanderzunehmen. Und da war sie dann tatsächlich! Muss mir wohl beim Sitzen aus der Tasche gerutscht und dann zwischen den Sitzpolstern verschwunden sein, so dass man sie nicht mehr gesehen hat. Da ist mir erstmal ein Stein vom Herzen gefallen. ^^ So viel zu meiner Schreckensstory. Kommen wir nun zu den erfreulichen Dingen.

Heute morgen machte ich mich auf den Weg zur Ôsaka Burg (Ôsakajô), da dies eine sehr bedeutende und prächtige Burg in der japanischen Geschichte darstellt. Der Weg zur Burg war leicht zu finden, nur die Zikaden im Park vor der Burg haben extrem genervt. Ich bereute es, dass ich meine Kopfhörer für den MP3-Player im Hotel vergessen hatte. Wobei sich mir da auch die Frage gestellt hätte, ob mein MP3-Player laut genug gewesen wäre um die Zikaden zu übertönen. ^^ Im Inneren der Burg angekommen, wurde ich 2-mal von Japanern gefragt, ob ich sie fotografieren könnte. Ich war überrascht, dass die ausgerechnet zu mir, einem Ausländer gekommen sind. Die Burg und die Aussicht vom obersten Stockwerk der Burg waren echt super. Um mich noch etwas weiterzubilden, holte ich mir noch eine Eintrittskarte für das Museum und kämpfte mich durch alle 6 Stockwerke. Danach hatte ich keinen Bock mehr auch nur ansatzweise irgendetwas zu lesen. xD

Also ging es zurück zum Hotel aber vorher gab es noch Mittag. Ich steuerte das Restaurant von gestern an, da dieses nur knappe 300 Meter von meinem Hotel entfernt ist. Das tolle war, dass man mir sagte, dass da ein großer Reiskocher steht und ich mir einfach nach belieben Reis nachnehmen kann.. ganz ohne Aufpreis! Fantastisch. Von der Möglichkeit machte ich sofort Gebrauch. ^^

Nach einer kurzen Ruhepause zog ich wieder los. Schließlich stand im Sumiyoshi Schrein das Sumiyoshi Matsuri an, welches 17 Uhr starten sollte. Am Bahnhof angekommen, musste ich mich wieder mit einer neuen Eisenbahngesellschaft auseinandersetzen. Ich stand vor den Ticketautomaten und überlegte, wo wohl der Unterschied zwischen den roten und den pinken Ticketautomaten ist. Just in diesem Moment hörte ich von weiter hinten die leise Stimme einer Mitarbeiterin der Bahngesellschaft, die sagte „Can I help you?“. Na klar, Hilfe ist immer willkommen. ^^ Ich fragte sofort wo der Unterschied zwischen den beiden Automaten ist aber man wich meiner Frage aus und führte mich direkt zum roten Fahrkartenautomaten. Okay, sollte mir recht sein wenn ich an mein Ziel komme. Man teilte mir noch das Gleis, die Abfahrts- und Ankunftszeit mit und begleitete mich noch bis zur Gleis 7 Rolltreppe, damit ich mich nicht verlaufe. *hehe* Das ist Service. Am Ziel angekommen, stolperte ich direkt ins Sumiyoshi Matsuri. Es glich dem Tenjin Matsuri, nur dass es etwas kleiner war. Ich mischte mich also unter die Menschen und genoss das bunte Treiben, die hübschen Japanerinnen in ihren Kimonos und die Rituale die im Schrein durchgeführt wurden. So wurde beispielsweise ein riesiger Strohkranz aufgehangen, durch den erst alle Schreinangehörigen, dann ausgewählte Personen und letztendlich jedermann steigen konnte, um sich Gesundheit wünschen zu können. Festtagsbuden gab es natürlich auch wieder mehr als genug. Ich glaube, das ist das eigentliche Highlight für die Kleinen und die Jugend. So konnte man diesmal zum Beispiel Krabben oder Küken angeln. Ich dachte ich sehe nicht recht aber das hat echt funktioniert. Nachdem ich beim letzten und auch wieder bei diesem Matsuri solche runden gebackenen Teigbällchen gesehen habe, wollte ich diese auch mal probieren. Daher holte ich mir eine gemischte Tüte mit den Geschmacksrichtungen Schokolade, Normal und irgendwas Rötliches (Himbeere/Erdbeere?). Geschmeckt haben sie echt gut aber ich denke es gibt andere Köstlichkeiten die ich bevorzugen würde. Nachdem ich noch einige Runden über das komplette Gelände gedreht hatte machte ich mich wieder auf den Weg zum Hotel.

Im Hotel angekommen, erkundigte ich mich wie es denn in Japan mit Postkarten aussieht. Ich habe in ganz Ôsaka noch keine einzige Postkarte gesehen. Auch in den Touristenhochburgen Nara und Kyôto gab es keine einzige Postkarte. Das wäre bei uns undenkbar. Ich vermute dies hat einen kulturellen Hintergrund, da die Japaner aus dem Urlaub immer おみやげ (Omiyage – kleine Urlaubsgeschenke) mitbringen und diese nach der Rückkehr verschenken. Postkarten kommen in den Regel nicht zum Einsatz. Die Dame vom Hotel die ich wegen einer Postkarte fragte wusste nicht weiter und fragte ihren Kollegen. Dieser wusste auch nicht wo man Postkarten herbekommt und zog einen weiteren Kollegen zu rate. Auch dieser konnte nur eine vage Aussage treffen, so dass ein Blick ins Internet geworfen wurde. Nun fing der Herr an der Rezeption an rumzutelefonieren. Wenn ich gewusst hätte, was ich da für Arbeit auslöse nur wegen einer einfachen Postkarte. ^^ Naja, nach einiger Telefoniererei, malte man mir auf einer Karte auf, wo ich hinreisen muss um eine Postkarte zu bekommen. xD Besser ich verschiebe den Spaß auf später.

Ôsakajô

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11 Comments

  1. Martin

    Postkarten ???
    Nimm doch einfach ein Foto + Briefmarke
    und schon fliegt die Brieftaube :-)

    PS.: Es soll auch mit einem großen Bananenblatt funktionieren.
    Hauptsache es ist eine ausreichende Briefmarke oben :-)

      1. Martin

        Japan das Land der Fotographie ….
        Konica, Minolta, Nikon, Samsung …..
        Igendwor werden die auch neben einem Ticketautomaten
        am Bahnhof oder einem Getränkeautomaten an der Kreuzung auch einen Fotodrucker zu stehen haben oder :D
        sg Martin

        1. shion

          Analog ist ausgestorben. Es gibt nur noch digital. Hier druckt niemand mehr was aus. ^^ Selbst die Werbetafeln sind riesige LED Panel damit keiner mehr riesige Plakate drucken und ankleben muss. ^^

          1. Martin

            … na gut
            Aber deine nette Rezeptionistin im Hotel hat bestimmt einen Drucker oder ? :-)
            Das Ausdrucken macht Ihnen wahrscheinlich weniger Arbeit als die Suche nach einer Postkarte :D

            … notfalls geht auch eine Handskizze von Dir :D

  2. Michi

    Bei den vielen tollen Bildern bekommt man absolut Lust aufs Reisen!
    Ps: die armen kleinen Küken, ich hoffe die machen das nicht auch mit kleinen Hunden oder Katzen! ;-)

    1. shion

      Ich empfehle Japan. ;)
      Ja, die Küken taten mir auch leid aber das war glücklicherweise das einzige Mal dass ich sowas gesehen habe.

      Wo du grad Hunde und Katzen ansprichst. Hunde habe ich in Japan bisher nur selten gesehen. Überwiegend waren es diese süßen flauschigen Shiba Inu. :D
      Katzen habe ich bisher auch nur eine Hand voll gesehen, nur waren das wohl streunende und somit total abgemagerte Katzen.

      1. Michi

        Entweder die verstecken die Katzen in solchen Kuschel-Cafés oder du warst bis jetzt noch nicht in den richtigen Restaurants ;-)
        Gabs schon knusprige Raupen oder Heuschrecken? (falls ich es überlesen haben sollte)

        1. shion

          Ne, an sich habe ich noch keine merkwürdigen Speisen gesehen. Es könnte natürlich sein, dass ich schon an panierten und frittierten Heuschrecken vorbeigelaufen bin, nur habe ich sie dann nicht mehr als solche erkannt. ^^ Wer weiß was sich so hinter manchem Kanji für eine Speise versteckt.

          Bisher habe ich an sich immer nur das gegessen, was ich auch zuordnen bzw. verstehen konnte. Heute hätte ich beinah panierten Aal gegessen aber mein Wörterbuch bewahrte mich dann doch davor. Zumindest wollte ich sowas nicht auf nüchternen Magen probieren. ^^ Gucken wir mal ob ich die kommenden Tage mal einen Versuch starte. Lecker sah es ja aus. Aber an sich sieht ja alles lecker aus wenn es paniert wurde. ^^

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