Aus dem Leben eines Abenteurers
 
Der 1. Schritt in die virtuelle Welt

Der 1. Schritt in die virtuelle Welt

PlayStation VR Tour

Gestern machten Andre und ich uns auf den Weg zum Teltower Stadtfest. Aber das Fest war uns ehrlich gesagt egal. Unser eigentliches Ziel war der PlayStation-Truck der aktuell auf seiner PlayStation VR Tour durch ganz Deutschland fährt. Auf dieser Tour ermöglicht Sony potentiellen Kunden, die am 13. Oktober erscheinende PlayStation VR auszuprobieren. Hierbei handelt es sich um ein VR-Headset, sprich um eine Brille die für jedes Auge ein Bild der virtuellen Spielwelt berechnet, so dass durch das stereoskopische Sehen der Eindruck vermittelt wird, als würde sich der Spieler mitten im Geschehen befinden. Je besser die Umsetzung des Spiels und je besser die Hardware der VR-Brille, desto höher der Faktor der Immersion. Da es sehr schwierig ist, sich die Funktionsweise einer VR-Brille vorzustellen, wollten wir es unbedingt selbst einmal ausprobieren.

Auf dem Weg nach Teltow zum PlayStation-Truck

Wir hatten uns bereits ein paar Tage vorher einen Termin registriert, so dass wir auch wirklich einen Platz zum Testen bekommen. Insgesamt wurde einem eine halbe Stunde Zeit zur Verfügung gestellt. Unser Termin war dann von 15:00 bis 15:30 Uhr eingeplant. Mit genügend Puffer machten wir uns also auf den Weg nach Teltow. Der liebe Andre hatte dann aber leider vergessen rechtzeitig Bescheid zu sagen, dass wir aus dem Bus aussteigen müssen um umzusteigen. Bedauerlicherweise mussten wir dann auch noch feststellen, dass eine ganze Weile kein weiterer passender Bus mehr kommt und wir dann zu spät zu unserem Termin kommen würden. Also hieß es laufen.. 5,6 km. Insgesamt hatten wir noch 45 Minuten Zeit. 1,2 km konnten wir zwischenzeitlich durch 2 Busse fahren aber die restlichen 4,4 km mussten wir zügig laufen und das war schon echt hart. So hart, dass ich jetzt Muskelkater im Po habe. xD

Erstes VR-Erlebnis anhand der Resident Evil 7 Demo

Mit 5 Minuten Verspätung kamen wir dann am Playstation-Truck an. Glücklicherweise hatte unsere Verspätung keine Folgen, so dass wir nach dem Check-in sofort auf einen Platz warten durften. Als erstes probierte ich die Resident Evil 7 Demo aus. Ich bekam also die VR-Brille und Kopfhörer aufgesetzt und dann ging es schon los. Ich befand mich in einer heruntergekommenen Küche eines halb verfallen Hauses und saß gefesselt auf einem Stuhl. Der Boden war blutverschmiert. Ein Mann rappelte sich auf, griff hektisch ein großes Küchenmesser und begann mich loszuschneiden. Mein Adrenalinpegel stieg sofort an und mein Herzschlag schnellte in die Höhe. Das Schneiden mit dem Messer, mit der scharfen Seite in Richtung meines Körpers, sorgte für eine große Anspannung meinerseits. Ich drehte den Kopf etwas zur Seite und guckte mit leicht zusammengekniffenen Augen hin. Als würde man sich etwas angucken was man eigentlich gar nicht sehen möchte.

Resident Eveil 7 VR-Demo

Bevor ich losgeschnitten werden konnte kam aus dem Hintergrund ein menschenähnliches, dürres, glitschiges, weibliches Wesen, das meinen Retter wegzerrte. Kurze Zeit später rollte nur noch sein Kopf vor meine Füße. Um mich herum hörte ich nur noch das Atmen des bestialischen Wesens. Plötzlich wurde mir das Küchenmesser in den Oberschenkel gerammt. Von hinten griffen mir 2 blutverschmierte Hände ins Gesicht und über mich beugte sich die hässliche Fratze der Bestie und wir guckten uns Auge in Auge. Ich wich unterbewusst immer weiter mit meinem Kopf nach hinten um Abstand zu gewinnen. Irgendwann spürte ich, wie ich mit meinem Kopf an die Wand des Playstation-Trucks anstieß. Da merkte ich erstmal meine unterbewussten Bewegungen. Dann wurde es dunkel. Die wenige Minuten dauernde Demo war zuende.

Feedback zur VR-Brille

Von der Technik her muss ich sagen, dass ich etwas von der Auflösung der VR-Brille enttäuscht war. Alles sah ziemlich matschig aus. Wer erwartet, er könne sich Details von Objekten angucken, für den ist die Playstation VR definitiv nichts. Ein Vergleich zu Spielen ohne VR-Brille sollte schon gar nicht gezogen werden. Das Pixelgitter des Displays konnte ich hingegen nur einmal bei genauem Hinsehen entdecken. Danach war ich so in der Demo gefangen, dass ich das Gitter gar nicht mehr wahrgenommen habe. In helleren Umgebungen soll man das Gitter laut Andre wohl doch etwas mehr wahrnehmen. Die VR-Brille hat einen super Tragekomfort und auch das Gewicht merkt man gar nicht. Sehr sehr angenehm. Die etwas matschige Auflösung störte mich dann auch nicht mehr nachdem ich in die Demo abgetaucht war. Ich war ja auch viel zu sehr mit mir selbst beschäftigt. Allerdings dürfte eine bessere Auflösung in Zukunft für eine noch stärkere Immersion sorgen.

Rush of Blood

Der Betreuer der Station empfahl mir dann noch eine andere Station mit dem Spiel Rush of Blood, da in diesem Spiel viel interagiert werde müsse (im Gegensatz zum bloßen Rumsitzen in der eben durchlebten Demo). Der Name des neuen Spiels war Programm. In meine Hände bekam ich jeweils einen Controller. Die Unterseite hatte eine Taste die einem Abzug nachempfunden war, denn in diesem Spiel hielt ich in jeder Hand eine Waffe. Zudem fungierten die Controller/Waffen als Taschenlampen. Das Szenario war einer Geisterbahnfahrt nachempfunden. Ich saß also in einer Art Lore, hielt in beiden Händen eine Waffe, leuchtete in den dunklen Eingang und fuhr in das Konstrukt hinein. Bis dahin war die Welt noch in Ordnung. Im ersten Raum hingen und lagen überall überdimensional große, teilweise zerlegte Schweine herum. Kurz nachdem die Lore in den Raum fuhr begannen die Schweine sich zu bewegen, quiekten wie am Spieß, überall floss Blut und ich versuchte den aus den Wänden guckenden laufenden Kreissägen auszuweichen, indem ich mich mit meinem Körper nach rechts und links neigte. Ich dachte mir zu diesem Zeitpunkt nur „abgefuckter shice“ und musste tief durchatmen, da ich durch die Aufregung total außer Atem war. Es fühlte sich an als wäre ich eben einen Ausdauerlauf gelaufen. In den weiteren Räumen humpelten Zombies aus diversen dunklen Ecken zu mir und wollten mich zerfleischen. Mit meinen beiden Waffen versuchte ich sie so gut es geht in Schach zu halten.

Rush of Blood VR-Demo

In einem weiteren Raum war dann Achterbahn fahren angesagt. Und es fühlte sich vom Adrenalin her wie eine echte Achterbahn an, nur dass die G-Kräfte gefehlt haben. Aber die Illusion ist perfekt gelungen. Aufgrund der der fehlenden Kräftewirkung auf den Körper, hatte ich eigentlich mit Motion Sickness [Unwohlsein (Übelkeit, Kopfschmerz, Blässe), das durch die Unstimmigkeit zwischen der durchs Auge wahrgenommen Bewegung und dem Gleichgewichtssinn zustande kommt] gerechnet aber ich hatte erstaunlicherweise gar keine Probleme. Die Demo hatte dann noch eine ganze Menge mehr zu bieten und ich musste immer wieder um mein Leben fürchten. Nachdem ich das Ziel erreicht hatte und mir die VR-Brille abgenommen wurde war ich ziemlich fertig. Ich glaube kaum, dass man solche Spiele länger als eine Stunde spielen kann. Andre hatte sich hingegen mit einem futoristischen Arena-Shooter vergnügt, mit dem man seiner Aussage nach auch wesentlich länger als eine Stunde spielen kann.

Fazit

Mein Fazit fällt sehr positiv aus und ich bin wirklich überrascht, was mit der heutigen Technik alles möglich ist. Es ist daher nur noch eine Frage der Zeit bis ich mir die Playstation VR kaufe. Ich bin vor allem sehr gespannt, wie sich das Thema in der Zukunft weiterentwickeln wird.

One comment

  1. mapa

    Ich persönlich habe nicht das Verlangen nach einer virtuellen Welt, aber die Neigungen und Interessen sind ja sehr verschieden. Selbst die Pornoszene hat diesen neuen Markt schon für sich entdeckt. Mal sehen was die Zukunft bringt.

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