Am 3. und letzten Tag meiner Oderlandweg Trekkingtour führte mich mein Weg vom Startpunkt Altranft, vorbei an der Stadt Bad Freienwalde (Oder) bis zum Ausgangspunkt und somit Ziel Falkenberg (Mark).
Auf nach Bad Freienwalde (Oder)
Die Nacht war die angenehmste Zeltnacht die jemals hatte. Ich konnte einfach super durchschlafen, so dass ich erst gegen 6:30 Uhr aufgestanden bin. Einmal wurde ich allerdings aus dem Schlaf gerissen, da ein Schuss fiel. Anscheinend war ein Jäger unterwegs. Nach nur 20 Minuten war das Zelt und sämtliche Ausrüstung verpackt, so dass ich bereits 6:50 Uhr aufbrechen konnte. Ich weiß gar nicht warum ich am gestrigen Tag solange dafür gebraucht habe. Eigentlich hätte ich auch gern noch gefrühstückt aber da der Platz schattig war, schwirrten wieder hunderte Mücke umher. Somit war kein entspanntes essen möglich.
Nachdem ich meinen Zeltplatz verlassen hatte und wieder zurück auf der Strecke war folgte ich wieder dem Wanderweg. Dieser führte mich durch Nadelwälder und vorbei an Feldern. An einem sonnigen Plätzchen nutzte ich dann die Gelegenheit ein paar Muffins zum Frühstück zu essen. Da ich noch fit war, ging es danach direkt weiter zum Zwischenziel Bad Freienwalde (Oder). Die ersten Wegweiser kündigten allerdings schon das Ziel Falkenberg an, so dass ich ab nun einen Kilometer-Countdown hatte. Nachdem ich an einer kleinen Kapelle entlang gekommen war und dort auch einen Cache eingesammelt hatte verlor ich den Weg. An sich war der Oderlandweg fast immer idiotensicher ausgeschildert aber manchmal reicht eine Kreuzung mit fehlender oder ungünstig angebrachter Markierung und schon läuft man in eine falsche Richtung. Dies fiel mir allerdings schnell auf, da es auf dem Weg schon sehr verdächtig war wenn man mehrere hundert Meter keine Markierung gesehen hat. Mein Irrweg führte mich dann über einen Waldfriedhof. Mit Hilfe meines Kartenmaterials und meinem Orientierungssinn schlug ich die meiner Meinung nach richtige Korrekturroute ein und landete nach einiger Zeit wieder auf dem richtigen Weg.
Den Umweg zu einem ausgewiesenen Aussichtsturm schenkte ich mir dann. Eigentlich hatte ich vor vom Turm aus einige Fotos zu schießen, allerdings machten mir die Öffnungszeiten einen Strich durch die Rechnung. Glücklicherweise war am/auf dem Turm ein Cache versteckt, so dass in der Beschreibung des Caches (einsehbar per App) die Öffnungszeiten des Turms vermerkt waren. Da es 8:00 Uhr war und der Turm erst gegen 10:00 Uhr geöffnet hätte, wäre mein Umweg für die Katz gewesen.
Etwas später landete ich dann am Rande von Bad Freienwalde (Oder). Genau gesagt kam ich direkt an der Skisprungschanze von Bad Freienwalde raus. Ich war doch etwas überrascht so etwas in dieser Gegend zu Gesicht zu bekommen. Ich schlängelte mich dann ca. 1 km durch die Stadt hindurch und zog viele Blicke auf mich. Danach ging es dann endlich wieder im Grünen weiter.
Das Ziel ist nicht mehr fern
Nachdem ich Bad Freienwalde (Oder) hinter mir gelassen hatte ging es auf in den Endspurt nach Falkenberg (Mark). Das waldige Gebiet war allerdings sehr hügelig und erinnerte an den Anfang der Strecke. Die wirklich warmen Temperaturen und die körperliche Betätigung beim Aufsteigen sorgten dafür, dass man richtig ins Schwitzen kam. Da half auch das Tragen eines Tank Tops nicht mehr. Trotzdem war die Stecke wirklich sehr angenehm, nur dass mir die Blasen an den Füßen diesmal richtig zu schaffen machten. Etwas Ablenkung verschafften mir dann mehrere Eichhörnchen, die aufgeregt um einen Baumstamm kreisten und Fauchlaute von sich gaben.
Wie viele Leute sind eigentlich auf dem Oderlandweg unterwegs?
Ein interessanter Punkt ist noch wie viele Leute eigentlich auf dem Oderlandweg unterwegs sind. Am ersten Tag (Feiertag/Männertag) hatte ich damit gerechnet, dass der Weg überlaufen sein wird. Der mit Wanderern, Radfahrern und Pfadfindern überfüllte Zug untermauerte meine Vermutung vorerst auch. Als ich dann aber auf dem Oderlangweg unterwegs war und den ganzen Tag über lediglich 2 wandernde ältere Damen mit einem Tagesrucksack traf und sonst nur 2 ortsansässige Spaziergänger, war ich dann doch sehr überrascht. Am zweiten Tag traf ich nicht einmal eine einzige Person. Auch am heutigen Tag war die erste Wegstrecke von Altranft nach Bad Freienwalde (Oder) menschenleer, was möglicherweise auch an der Uhrzeit lag. Umso überraschter war ich, dass ich auf dem letzten Wegstück zwischen Bad Freienwalde (Oder) und Falkenberg (Mark) diverse Wanderer, Jogger und Radfahrer traf. Aber letztendlich kann man festhalten, dass der Orderlandweg ein fast menschenleerer Weg ist. Herrlich wenn man seine Ruhe haben möchte.
Jede Reise geht einmal zuende
Und diesmal nach nur 3 Tagen sogar relativ zeitig. Gegen 12:00 Uhr erreichte ich bereits Falkenberg (Mark). Die schmerzenden Füße in Kombination mit dem Ziel vor Augen, trieben mich wohl an schneller zu laufen. Da mir der Magen knurrte, legte ich erstmal eine Mittagspause ein, verspeiste meine letzten Vorräte und machte mich auf den Weg zum Bahnhof. Wie nicht anders von der Bahn zu erwarten wurden wieder Bauarbeiten durchgeführt, so dass ein Schienenersatzverkehr (SEV) eingerichtet wurde. Wo der SEV abfahren sollte war aber nicht klar. Anscheinend irgendeine Bushaltestelle im Ort. Ich entschied mich also zu warten. Die Sonne schien und ich war tiefenentspannt. Der Zug um 13:25 Uhr entfiel, so dass ich insgesamt 2 Stunden auf den Zug um 14:25 Uhr warten musste. Normalerweise ein halber Weltuntergang aber heute war mir das sowas von egal. Ich zog meine Schuhe und Socken aus, legte mich auf die einzige verfügbare Bank und chillte etwas. Etwas später kam ein weiterer Mann, der sich dann einfach ins Gras legte. Sah auch sehr entspannt aus. *hehe* Irgendwann kam dann auch der Zug und somit endete mein kleiner 3-tägiger Trekkingtrip.