Aus dem Leben eines Abenteurers
 
Tag 20: Tikedungha – Pokhara

Tag 20: Tikedungha – Pokhara

Mittlerweile war ich so auf das zeitige Aufstehen eingestellt, dass ich wieder 6:00 Uhr wach war. Nachdem wir gefrühstückt, unsere Wasservorräte aufgefüllt und die Rechnung bezahlt hatten, ging es auf in unsere letzte Tagesetappe. Auf der Rechnung fehlten übrigens 2 Gerichte, was wir aber erst am Abend bemerkten. Bei so einem netten Guest House Besitzer hätten wir ihm das Geld wirklich gern gegönnt. Bis zum letzten Ort unserer Trekkingreise brauchten wir lediglich 2 Stunden. Aber die Zeit hat bereits ausgereicht um zu zerfließen, denn es waren wieder 32°C und die Sonne brutzelte unerbittlich. Unterwegs spendeten wir noch ein paar Rupien für den Wiederaufbau einer Schule und dann ging die Wanderei dem Ende entgegen.

Durchquerung landwirtschaftlicher Anbauflächen auf dem Weg nach Nayapul
Durchquerung landwirtschaftlicher Anbauflächen auf dem Weg nach Nayapul

Wir erreichten den Ort Nayapul und besuchten dort den letzten ACAP sowie TIMS Checkpost. Dort wurde dann hinterlegt, dass wir den Annapurna Circuit erfolgreich abgeschlossen haben. Unser nächstes Anliegen war die Fahrt von Nayapul nach Pokhara. Im Ort vor Nayapul wollte uns bereits ein Taxifahrer aufsammeln und ohne Preisaufschlag nach Pokhara fahren. Wir wollten es uns aber nicht nehmen lassen und auch das allerletzte Stückchen bis zum Ziel laufen. Somit schlenderten wir durch Nayapul und wie nicht anders zu erwarten, wurden wir nach wenigen Minuten von einem Jeepfahrer angequatscht. Dieser wollte uns direkt nach Pokhara fahren. Vom Preis her verlangte er 4500 NPR (ca. 37 €) für uns beide. Da ich am Vorabend den Guest House Besitzer in Tikedungha gefragt hatte, wie viel er denn für eine Taxifahrt nach Pokhara zahlt, war ich diesmal bestens auf die Verhandlungen vorbereitet. Ich sagte dem Jeepfahrer, dass der Preis zu hoch ist und die Fahrt eigentlich 1500 NPR pro Person kostet. Nachdem der Jeepfahrer kurz mit seinem nepalesischen Kumpel auf Nepali gequatscht hatte, wurde uns auf einmal ein Preis von 3500 NPR (ca. 29 €) für uns beide angeboten. Das klang schon wesentlich besser, so dass ich einwilligte. Nachdem unsere Rucksäcke verstaut waren ging es auch schon los. Der Jeep war geräumig, sah relativ neu aus und Schlaglöcher spürte man kaum. Die kommenden 1,5 Stunden Fahrt sollten also relativ angenehm werden.

Auf dem Weg nach Nayapul
Auf dem Weg nach Nayapul

Nach 3 Minuten Fahrt, hielten wir dann unerwarteterweise am Ortsrand von Nayapul an. Der Jeepfahrer hielt neben einem Taxi und quatschte kurz mit dem Fahrer. Man bot uns dann an, dass wir für den gleichen Preis mit dem Taxi weiterfahren könnten. Wir bestanden jedoch darauf, dass wir mit dem Jeep fahren wollen. Warum sollten wir auch für den gleichen Preis in ein kleines, enges Taxi einsteigen, in dem wir jedes Schlagloch hautnah miterleben würden (und die nepalesischen Straßen sind mehr Schlagloch als Straße!). Der Jeepfahrer fuhr also wieder langsam los und laberte noch etwas. Nach wenigen Metern hielt er dann wieder an und stieg einfach aus. Wir dachten uns nur what the fuck treibt der jetzt schon wieder?! Der Jeepfahrer hatte uns wohl „missverstanden“ und dachte wir wollten nun doch mit dem Taxi fahren. Dem war ja definitiv nicht so. Der Taxifahrer von eben kam sofort wieder ran und bot uns an, dass wir für nur 3000 NPR (ca. 25 €) mit ihm mitfahren könnten. Mein Gegenvorschlag von 2500 NPR gefiel ihm dann aber nicht so gut, so dass die Verhandlungen abgebrochen wurden. Auch gut, denn wir wollten ja ohnehin mit dem Jeep fahren. Nach diesem Hin und Her ging es dann wirklich los und der Rest der Strecke konnte ohne Unterbrechung zurückgelegt werden. Der Fahrer schien allerdings nicht so glücklich gewesen zu sein. ;D

Tag 20: Tikedungha – Pokhara
Tikedungha – Pokhara

In Pokhara angekommen bezogen wir dann unser Hotel. Wir dachten wir sehen nicht richtig. Es war ein echtes Hotel.. mit Parkplatz und Rezeption. Und das Zimmer war wirklich sauber, hatte eine echte Toilette mit funktionierendem Spülkasten, eine saubere Dusche, echte Betten und eine hammergeile Terrasse. Das Paradies! Das fühlte sich jetzt zum ersten Mal wie ein echter Urlaub ohne Strapazen an. Wir waren im Himmel.

Nachmittags machten wir noch einen Spaziergang durch die Stadt, denn es war gerade einmal Nachmittag. Den Großteil des Tages verbrachten wir dann mit Essen und Trinken. So gab es erst einmal Mittagessen, dann Kuchen und einige Cocktails die dann vom Abendbrot gefolgt wurden. Zufälligerweise trafen wir das australisches Pärchen wieder, dass wir vor der Passüberquerung im Base Camp getroffen hatten und das mit uns gleichzeitig den Thorong La Pass erklimmt hatte. Wir gesellten uns also zu den Beiden und plauderten 4 Stunden über das Reisen, Australien und Deutschland. Solche kulturübergreifenden Gespräche sind wirklich eine Bereicherung beim Reisen. Am Ende bezahlten uns die Beiden sogar unsere Getränke und das Abendbrot. Und das war nicht mal wenig, da wir in einem Etablissement für die nepalesische Oberschicht gespeist hatten. Aber auch so merkten wir schnell, dass das Leben in der Stadt wesentlich mehr kostete, so dass ich noch einmal Geld abheben gehen musste.

Weitere Impressionen des Tages

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