Nach dem gestrigen Tag in Takamatsu stand heute der zweite Tag in Takamatsu an. Als erstes wollten wir den Berg Yashima besteigen und den auf der Bergspitze stehenden Yashimaji besichtigen. Auf dem Weg dorthin sollten wir allerdings einen Lost Place entdecken. Am Abend stand dann wieder das Sanuki Takamatsu Matsuri auf dem Plan.
Besteigung vom Berg Yashima
Am Rande von Takamatsu und an der Küste liegt der Berg Yashima. Da auf diesem der Yashimaji steht und wir diesen besichtigen wollten, nahmen wir uns vor den Berg Yashima zu Fuß hinaufzulaufen. Mit 300 Höhenmetern auf insgesamt 2 km sollte der Aufstieg relativ einfach werden. Lediglich die Hitze setzte uns wieder zu. Aber zu allererst mussten wir den Start des Weges finden. Nachdem wir erst einen falschen Weg einschlugen und bei einem Schrein landeten korrigierten wir unsere Route nochmal und landeten dann bei einem Friedhof. Dieser Weg war allerdings korrekt, da sich der Einstieg in die eigentliche Strecke direkt hinter dem Friedhof befand. Direkt am Anfang der Strecke stand ein Zaun, den wir erst als Absperrung des Weges interpretierten. Da auf dem am Zaun angebrachten Schild mit japanischen Zeichen allerdings Ein-/Ausgang stand, war nach kurzem Probieren klar, dass der Zaun als eine Art Tür diente um anscheinend Wildschweine im Wald zu halten. Wir passierten also die Tür, schlossen diese wieder vernünftig hinter uns und wanderten los. Im Wald war es schön schattig und der Wind sorgte für eine akzeptable Temperatur.
Da es aber auch immer wieder sonnige Stellen gab und der Aufstieg eine gewisse Anstrengung verursacht zerliefen wir alle. Es dauerte nicht lange und alle Kleidungsstücke waren durchgeweicht. Nach knapp einer Stunde erreichten wir die Bergspitze. Unterwegs gab es allerdings noch einige Aussichtspunkte, von denen die umliegende Stadt betrachtet werden konnte.
Lost Place Jingoro Hotel
Kurz bevor wir den Yashimaji erreichten tat sich neben dem Wegesrand ein großes Gebäude auf. Von außen war ersichtlich dass es schon lange verlassen sein musste, da es teilweise schon ziemlich marode war. Als Andre und ich dann sahen, dass eine Fensterscheibe fehlte, packte uns die Neugier. Wir stiegen in das Gebäude ein und untersuchten dann Raum für Raum. Wir stellten relativ schnell fest, dass es sich um ein verlassenes Hotel handelte. Der Name des Hotels war anscheinend Jingoro. Anhand der Unterlagen war ersichtlich, dass das letzte Geschäftsjahr 2002 war. Das Hotel war also seit ca. 16 Jahren verlassen.
Das Gebäude sah so aus, als ob es von einem auf den anderen Tag verlassen wurde. An der Rezeption hingen noch die Schlüssel für alle Räume. In den Büroräumen lagen noch sämtliche Unterlagen die für den Betrieb eines Hotels notwendig sind. In der Küche war noch sämtliches Geschirr vorhanden, das für die Bewirtung der Gäste notwendig war. Computer, Fernseher, Spielautomaten und sonstige Technik standen ebenfalls noch rum. Disketten und Kassetten bezeugten ebenfalls, dass dieses Hotel schon lange brach liegt. Nachdem wir das komplette Erdgeschoss untersucht hatten, machten wir uns auf den Weg in die 2. Etage. Da in der damaligen Lobby bereits die ganze Zwischendecke heruntergekommen war, tasteten wir uns vorsichtig vor. Ein paar Fledermäuse fühlten sich von uns gestört und flüchteten. In der 2. Etage befanden sich dann die eigentlichen Hotelzimmer, die fast alle im japanischen Stil gehalten waren. Es roch modrig und durch die Nässe und Luftfeuchtigkeit schimmelte es an vielen Stellen. Ich durchforstete alle Zimmer in der 2. Etage und machte mich dann auf in die 3. und später dann in die 4. Etage. Auf dem Dach angekommen hatte ich dann eine hervorragende Aussicht. Zudem befanden sich in der 4. Etage die Bar sowie das damalige öffentliche Bad inkl. kleinem Onsen auf der Terrasse.
Eine kleine Treppe führte dann auf eine Art Dachboden auf dem sich noch massive Technik befand. Während ich mit einer Taschenlampe langsam die Treppe hinauflief flüchtete eine weitere Fledermaus. Glücklicherweise flog sie hinter mir lang, so dass sich lediglich Andre richtig erschreckte, da er unten an der Treppe auf mein Feedback wartete. Nach 1 Stunde 15 Minuten beendeten wir unsere Erkundungstour und stiegen wieder bis ins Erdgeschoss hinab.
Besichtigung vom Yashimaji
Nachdem wir wieder draußen an der frischen aber sehr heißen Luft waren liefen wir noch die letzten paar Meter bis zum Yashimaji. Der Schrein wurde angeblich im 8. Jahrhundert errichtet und soll wohl vor allem von Gläubigen aus ganz Japan besucht werden, die sich Glück wünschen oder einen Kinderwunsch hegen. Nach unserer relativ kurzen Besichtigung der kompletten Anlage machten wir uns auf den Rückweg. Vorher machten wir aber noch einen Abstecher zu einer weiteren Aussichtsplattform. Unterwegs kamen wir dabei an einer verlassenen Seilbahnstation vorbei, die seit 2004 außer Betrieb ist. Eine Untersuchung des Gebäudes ließen wir allerdings aus.
Sanuki Takamatsu Matsuri
Wie auch andere Matsuri, läuft das Sanuki Takamatsu Matsuri 3 Tage lang. Nachdem wir gestern am 2. Tag das Feuerwerk bestaunen durften, stand heute am letzten Tag des Matsuri der Awa Odori (Awa-Tanz) an. Ab 18:00 Uhr gab es dann im Central Park einige Tänze auf einer Bühne zu bestaunen. Danach ging es dann mit der Idol Group STU48 weiter, die einige ihrer Lieder zum Besten gab. Neben dem Bühnenprogramm lief auf den umliegenden Straßen der Umzug diverser Gruppen. Verglichen mit dem Yosakoi Matsuri in Kôchi war der Umzug aber ziemlich unspektakulär. Dies lag vermutlich daran, dass fast alle Gruppen den gleichen Tanz vollführten und die Musik für alle Gruppen identisch war und sich in einer Endlosschleife wiederholte. Gegen 20:30 Uhr machten wir uns dann auf den Rückweg nach Utazu.