Aus dem Leben eines Abenteurers
 
Tag 25: Harajuku Super Yosakoi & Kôenji Awa Odori

Tag 25: Harajuku Super Yosakoi & Kôenji Awa Odori

Gestern waren wir bereits auf den beiden Matsuri Harajuku Omotesando Genki Matsuri Super Yosakoi und Kôenji Awa Odori unterwegs. Da mir beide Matsuri sehr gut gefallen haben stand für heute die Fortsetzung der beiden Veranstaltungen auf dem Plan.

Harajuku Omotesando Genki Matsuri Super Yosakoi

Heute Morgen hieß es tatsächlich einmal ausschlafen, da der Umzug beim Harajuku Omotesando Genki Matsuri Super Yosakoi erst 11:40 Uhr starten sollte. Überpünktlich erreichten wir dann das Veranstaltungsgelände, so dass wir uns gute Plätze im Schatten sichern konnten. Schließlich sollten heute 37°C (gefühlt wie 41°C) werden. Wir waren uns anfangs nur nicht wirklich sicher, ob wir die richtige Straße gefunden hatten, da nichts abgesperrt war und der Verkehr ganz normal floss. Aber auch in der Hinsicht versuchen die Japaner wohl so wenig Unannehmlichkeiten wie möglich zu verursachen, da die Straße erst wenige Minuten vor Beginn des Umzugs abgesperrt wurde. Der Umzug lief dann bis 16:30 Uhr und jede Gruppe hatte die Möglichkeit Tänze und Kostüme zu eigener Musik zu präsentieren. Die Musik wurde auch dieses Mal in den meisten Fällen live gesungen.

Harajuku Omotesando Genki Matsuri Super Yosakoi
Harajuku Omotesando Genki Matsuri Super Yosakoi

Kôenji Awa Odori

16:00 Uhr machte ich mich dann auf den Weg zum Kôenji Awa Odori, da es dort um 17:00 Uhr mit dem Programm losgehen sollte. Da ich glücklicherweise 15 Minuten vor Beginn dort ankam, konnte ich mir dort ebenfalls einen guten Platz sichern. Im Gegensatz zu gestern stand ich am Straßenrand und nicht in den überdachten Einkaufspassagen, in denen sich die Hitze staute und die Musik durch den Hall unerträglich laut war. Somit konnte ich das Kôenji Awa Odori heute deutlich mehr genießen als gestern. Nachdem ich mir den Umzug 2,5 Stunden angeguckt hatte machte ich mich wieder auf den Weg zum Hotel. Ich verzichtete also auf die letzten 30 Minuten. Da das Matsuri in den 2 Veranstaltungstagen eine Million Besucher anzieht, kann sich denke ich jeder ausmalen was am Bahnhof los ist wenn auf einmal ein Großteil der Besucher zum Ende der Veranstaltung aufbrechen möchte.

Kôenji Awa Odori
Kôenji Awa Odori

Wenn Hilfsbereitschaft alles verkompliziert

Am Bahnhof war man natürlich bestens auf die Menschenmengen vorbereitet. Somit wurde auch Personal abgestellt, das einem beim Tickets kaufen unterstützte. Ich wusste zwar wo ich hin möchte, musste aber nochmal nachgucken welchen Preis ich für mein Ticket bezahlen muss. Ich stand nicht einmal eine Sekunde vor der Preistafel und schon wollte mir ein Bahnangestellter helfen. Ich nannte ihm also meinen Zielort aber irgendwie wollte er nicht verstehen wo ich hin möchte. Natürlich nicht böswillig. Das zog das Unterfangen dennoch in die Länge. Sofort gesellte sich ein weiterer Bahnangestellter dazu und wollte ebenfalls helfen. Nun waren wir schon zu dritt und ich wollte nur meinen Preis wissen. Hätte man mir auch nur 5 Sekunden Zeit gelassen hätte ich ihn direkt gefunden. Nun gut. Irgendwann sah ich dann endlich meine Zielstation auf der Tafel und sah den Preis von 160 JPY. Ich nannte den beiden Bahnangestellten auf japanisch den Preis und noch einmal die Station. Danach war dem einen Bahnangestellten alles klar und er rannte schon fast zum nächsten Ticketautomaten und tippte in einer immensen Geschwindigkeit alle Informationen ein, so dass ich dann mein Ticket erhielt.

Das Ticket sah allerdings anders aus als die Tickets die ich die letzten 3,5 Wochen gekauft hatte. Kein Wunder, denn der Bahnangestellte nutzte einen gänzlich anderen Ticketautomaten. Ich hatte nun also ein relativ großes Ticket und wusste nicht genau was ich damit machen soll. Ich stellte mich also einfach mal an einer der Schlangen beim Ticket Gate an. Als ich dann an der Reihe war, stellte sich heraus dass die Schlange lediglich für Kunden mit IC-Karte (kontaktloses Bezahlen) war. Ich zeigte dem Bahnangestellten hilflos mein Ticket und guckte ihn fragend an. Er zeigte auf einen weiteren Kollegen der hinter den Ticket Gates stand. Ich machte also 3 Schritte zu seinem Kollegen und zeigte ihm ebenfalls mein Ticket und guckte auch ihn wieder fragend an. Er gestikulierte dass ich warten soll. Der Bahnangestellte versuchte dann das Ticket Gate von hinten nach vorn zu durchqueren um danach in richtiger Richtung durch das Ticket Gate zu laufen damit er dann das Ticket für mich entwerten kann. Hätte ich gewusst, dass die Tickets ganz normal im allgemeinen Ticket Gate funktionieren hätte ich mich direkt dort angestellt. Nun gut, nun war das Kind schon in den Brunnen gefallen. Da einige hundert Menschen die gleiche Idee wie ich hatten und bereits etwas eher abreisen wollten, war natürlich viel Betrieb am Ticket Gate. Der Bahnangestellte wurde von mir nun in ein Dilemma gestürzt. Einerseits wollte er mir schnellstmöglich helfen und andererseits die anderen Kunden nicht beim Durchqueren des Ticket Gates behindern, da dies ebenfalls dem sehr ausgeprägten Servicegedanken der Japaner widersprechen würde. Irgendwann schaffte er es dann doch irgendwie als sich eine Art Kollege durch das Ticket Gate bewegte und er sich dann dort mit einklinken konnte. Ich hatte nun also endlich mein entwertetes Ticket und war wieder um einige Erfahrungen reicher.

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