Nachdem die letzte Trekkingtour in Schweden ein paar Monate hinter mir lag, begann direkt die Planung für das nächste Abenteuer. Als Ziel hatte ich mir Gran Canaria herausgesucht. Eine der spanischen Kanarischen Inseln vor der Nordwestküste von Afrika, die eher für All Inclusive Erholungsurlaub bekannt ist. Der Plan war, ähnlich wie bereits auf Madeira, die Insel einmal komplett zu überqueren. Diesmal allerdings von Nord nach Süd.
Kartenmaterial und Etappen
Auf Gran Canaria gilt leider ein weitgehendes Zeltverbot. Trekker können sich zwar mit ausreichend Vorlauf eine Zelterlaubnis bei der Umweltschutzbehörde von Gran Canaria einholen, müssen dafür aber genau spezifizieren wann und wo sie zelten möchten. Dies macht leider jegliche Flexibilität zunichte. Darüber hinaus existieren auf Gran Canaria nur vereinzelt ausgeschilderte Wanderwege. Aufgrund dieser beiden Punkte ist Gran Canaria nicht wirklich als Insel für Trekking bekannt und eignet sich daher eher für erfahrene Trekker. Ich hatte also eine neue Herausforderung vor mir. 😁
Als Grundlage zur Etappenplanung habe ich die Tour „5 daagse bivaktocht in Gran Canaria“ herangezogen und ein wenig nach meinen Wünschen angepasst.
Die gesamte Tour hat ungefähr eine Länge von 84 km, auf die insgesamt ca. 5.000 Höhenmeter im Auf- und Abstieg verteilt sind. Das Höhenprofil der Strecke sieht wie folgt aus und setzt etwas mehr Kondition voraus.
Die eigentliche Strecke habe ich wie folgt auf insgesamt vier Etappen aufgeteilt.
Etappe | Startort | Zielort | Strecke |
0 ➝ 1 | Santa María de Guía | Cruz del Cabezo | 14,0 km |
1 ➝ 2 | Cruz del Cabezo | Degollada de La Goleta | 18,5 km |
2 ➝ 3 | Degollada de La Goleta | Soria | 22,3 km |
3 ➝ 4 | Soria | Playa del Cura | 29,0 km |
Die vierte Etappe ist allerdings ziemlich brutal. Von daher kann ich nur empfehlen, dass ihr sie bei unzureichender Kondition und Kraft auf zwei Etappen aufteilt.
Reisezeitraum
Bei mir ist der Reisezeitraum auf den August gefallen. Dass es warm wird war mir klar aber dass es so brutal heiß wird habe ich ehrlich gesagt ziemlich unterschätzt. Wir sprechen hier von 30 bis 32°C im Schatten und bis zu 39°C in der prallen Sonne. Und Schatten ist nur selten bis gar nicht vorhanden. Von daher macht euch bereit im August richtig gegrillt zu werden. Wer eine physische und mentale Herausforderung sucht, dem kann ich den August wärmstens empfehlen. Andernfalls muss ich stark davon abraten.
Wasserversorgung
Wer im August trekkt wird lediglich unzählige ausgetrocknete Flussläufe vorfinden. Alle Wasserfälle, Flüsse, Bäche und Quellen sind bis auf den letzten Tropfen ausgetrocknet. Wenn ihr hofft, dass die im Kartenmaterial eingezeichneten Flüsse Wasser führen, dann kann ich euch diesen Zahn bereits ziehen. Ihr werdet kein Wasser vorfinden. Lediglich die Stauseen führen noch minimal Wasser. Wie genießbar dieses seit Monaten stehende Wasser ist wollte ich allerdings nicht ausprobieren. Somit muss die Wasserversorgung über Supermärkte und Restaurants sichergestellt werden. Obige Route bietet die Möglichkeit ausreichend oft in Dörfern neues Trinkwasser aufzunehmen. Details folgen in den einzelnen Tagesberichten.
Nahrungsversorgung
Auf Gran Canaria herrscht ein striktes Feuerverbot. In Anbetracht wie ausgetrocknet das Land im August ist, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass ein Funke reicht um die halbe Insel in Brand zu stecken. Oft genug gab es unterwegs von Bränden gezeichnete Landstriche zu sehen. Um dieses Risiko gänzlich zu vermeiden ist es ratsam auf jegliches Feuer zu verzichten. Der Speiseplan setzte sich bei uns somit einerseits aus diversen Müsliriegeln, Nüssen, getrocknetem Obst, Keksen, Salami und frischem Obst zusammen sowie andererseits aus den Gerichten, die es in den auf dem Weg liegenden Restaurants gab.