Die heutige Etappe sollte mich von Degollada de La Goleta bis in die Nähe der Ortes Soria führen. Vor mir lag also eine Strecke von ungefähr 22,3 km, die zum Großteil in brütender Hitze zurückgelegt werden musste.
Windböen – Folter in der Nacht
Obwohl wir bereits 21:20 Uhr hätten schlafen können, sollte wieder einmal alles anders kommen. Es zog wie letzte Nacht erneut ein sehr starker Wind auf. Dieser zottelte in kurzen Abständen mit starken Böen am Zelt. Da unser Zelt direkt auf einer Bergkuppe stand, waren wir dem Wind leider komplett ausgeliefert. An Schlaf war somit nicht mehr zu denken. Am ehesten ist das vergleichbar mit einer Person, die einen immer wieder anstupst sobald einem die Augen vor Erschöpfung und Müdigkeit zufallen. Es dauerte ganze 5 Stunden bis ich gegen 2:30 Uhr endlich Schlaf finden konnte. Ich weiß nur nicht mehr, ob der Wind zu dieser Zeit etwas nachgelassen hatte oder ich einfach dermaßen erschöpft war, dass mich der Wind nicht mehr gestört hat.
Vorzeitiger Abschied
6:30 Uhr klingelte bereits der Wecker. Wir hatten also erholsame 4 Stunden Schlaf. Ausreichend bei dem Marsch des gestrigen Tages in der brütenden Hitze und vor allem ausreichend für das was uns bzw. viel mehr mich heute erwarten sollte. Zerknautscht pellte ich mich aus meinem Schlafsack und warf einen Blick aus dem Zelt. Draußen war es noch stockdunkel. Zudem wehte der Wind weiterhin relativ stark und im Vergleich zu den bisherigen Tagen war es unangenehm frisch.
Neben den aktuellen Umständen interessierte mich insbesondere wie es Patrick geht. Denn er hatte gestern ziemlich mit seiner körperlichen Verfassung zu kämpfen. Unsere Vermutung war, dass die Hitze ihm zu sehr zugesetzt hat. Von daher hofften wir, dass eine erholsame Nacht ausreicht, damit er die Tour mit gutem Gewissen fortsetzen kann. Dieser Plan ging leider nicht auf, weshalb es für mich auch nicht verwunderlich war, dass Patrick für sich die Entscheidung getroffen hat die Tour an dieser Stelle abzubrechen. Ich fand es sehr schade, konnte die Entscheidung aber nachvollziehen. Sicherheit geht immer vor!
Nachdem diese schwere Entscheidung getroffen war, machten wir uns daran unser Nachtlager im Dunkeln abzubauen. Die Schlafsäcke, Isomatten und jeglicher Kleinkram wurden verpackt und am Ende das Zelt abgebaut. Patricks Plan war es ca. 3 km bis zum nächsten Dorf zu laufen, in der Hoffnung dort einen Bus zu erwischen. Hier hatte er Glück, dass wir nicht mitten im Nirgendwo waren und somit ein Abbruch der Tour überhaupt möglich war. Für mich stand jedoch fest, dass ich die Tour allein fortsetzen werde. Das bedeutete jedoch, dass sämtliche Ausrüstung, die wir bisher auf 2 Rucksäcke verteilt hatten, nun komplett in meinen Rucksack wandern musste. Insbesondere das Zelt mit seinen knapp 2,0 kg machte hierbei den Großteil aus. Zusätzlich habe ich noch etwas Proviant von Patrick übernommen. Das hatte den Vorteil, dass ich meine Nahrungsmittel nicht mehr so stark rationieren musste.
Frühstück und Aufbruch
Zum Frühstück wurden dann die Nahrungsmittel gegessen, die am meisten Gewicht auf die Waage brachten. Unmengen an Bananen. An sich ein leckeres Frühstück. Nur hatten die Bananen im Rucksack ganz schön gelitten und dermaßen viele Druckstellen, dass der Bananensaft an allen möglichen Stellen herauslief. Die Bananen hatten daher eher eine geleeartige Konsistenz. Das klingt nicht nur widerlich, es war auch widerlich. Aber wir waren auch nicht in der Position wertvolle Nahrung einfach so wegzuschmeißen. Von daher wurde gegessen, was noch ansatzweise essbar war.
Wir verabschiedeten uns dann gegen 7:30 Uhr und hatten die Hoffnung uns in wenigen Tagen in unserem gebuchten Hotel wiederzusehen. Ob das klappen würde war für uns beide ein großes Fragezeichen. Patrick lief dann den Weg von gestern zurück, um an die Straße zu gelangen. Mein Weg führte mich in die 180° entgegengesetzte Richtung mitten in die Wildnis. Mittlerweile war es hell aber immer noch so windig und frisch, dass ich ohne Softshelljacke gefroren hätte.
Felsformation Ventana del Nublo
Der Weg führte mich anfangs durch sehr bergiges Gebiet und permanent bergauf. Ein schöner Auftakt, da der Aufstieg viel Spaß machte und die Umgebung wirklich sehenswert war. Auch der Monolith Roque Nublo tat sich zeitweise wieder am Horizont auf. Der Aufstieg diente mir auch direkt als morgendliches Aufwärmprogramm. Nach einiger Zeit überquerte ich richtig schöne Felsvorsprünge. Diese hätten sich perfekt geeignet, um sich mit Schlafsäcken dort hinzulegen. Vor allem wäre der Ort auch schön windgeschützt gewesen. Gegen 8:00 Uhr trat dann die Sonne hinter den Bergen hervor und warf die ersten Sonnenstrahlen auf das Land. Ein echt schöner Anblick. Vor allem mit den Wolken die unter einem lagen.
Der weitere Weg führte mich entlang des Bergrückens. Zwischenzeitlich machte ich gegen 8:30 Uhr noch einen kleinen Abstecher zum Ventana del Nublo. Allerdings ohne Rucksack, da ich diesen vorher an einer Kreuzung abgelegt hatte.
Beim Ventana del Nublo handelt es sich um eine natürliche Felsformation in Form eines Fensters. Wie der Name bereits vermuten lässt, hat man von dort aus einen guten Blick auf den Roque Nublo. Da ich diesen nun oft genug gesehen hatte, trat ich nach einer Minute direkt wieder den Rückweg an. Nach einiger Zeit ging es wieder bergab. Es gab sogar einen richtigen Weg der gepflastert war. Mit Steinen aus der Hölle! Abertausende rundliche faustgroße Steine, die fein säuberlich aneinander gelegt waren. Genau diese Steine schmerzen beim drüber laufen besonders stark, da die Fußsohle nur punktuell belastet wird und auch die Standsicherheit nur mäßig ausfällt. Ich bekam Flashbacks an nepalesische Flussbetten, die mich damals besonders gequält hatten.
Aussichtspunkt Mirador Degollada de la Cruz Grande
Nach etwas über 2 Stunden erreichte ich den Aussichtspunkt Mirador Degollada de la Cruz Grande. Ich hatte somit bereits 6,1 km zurückgelegt und war mit 3 km/h relativ zügig unterwegs obwohl die Wegbeschaffenheit nicht die beste war. Mein zügiges Tempo hatte vor allem den Grund, dass ich bei den aktuell angenehmen Temperaturen möglichst viel Strecke zurücklegen wollte. Denn es war klar, dass es mittags und vor allem nachmittags wieder unerträglich heiß werden würde. Allerdings war es nach 2 Stunden allerhöchste Zeit eine ausgiebige Pause einzulegen. Da der Aussichtspunkt genau an einer Straße lag, musste natürlich genau in diesem Moment eine Familie dort anhalten und die Aussicht genießen. Ich hatte das Gefühl, dass sie sich gefragt haben, was dieser Landstreicher dort treibt. Ohne Schuhe, bekleidet mit einem ausgeblichenen Tank Top und einem Energieriegel in der Hand saß ich auf der Bank und blickte in das Tal hinab.
Einmal nicht aufgepasst…
Nach der ausgiebigen Pause folgte ich dem einzigen Weg der vom Aussichtspunkt weiterführte. Immer bergab entlang eines gepflasterten Weges. Mittlerweile machte mir die Sonne schon etwas zu schaffen. Nach 1,3 km prüfte ich routinemäßig die Route. Eigentlich wäre es nicht notwendig gewesen, da es keine Kreuzungen oder ähnliches gab aber sicher ist sicher. Beim ersten Blick auf die digitale Karte dachte ich noch, dass sich meine GPS-Position erst noch aktualisieren muss. Nur einen kurzen Moment später musste ich mit Erschrecken feststellen, dass ich tatsächlich weit entfernt war von der eigentlichen Route. Der tatsächliche Weg war nämlich genau auf der anderen Seite der Berges. Ein einfaches Überqueren der Berges war nicht einmal ansatzweise möglich. Somit blieb mir nur übrig die 1,3 km wieder zurück zu laufen. Diesmal aber bergauf und mit der brennenden Sonne im Gesicht. Ich ärgerte mich über dieses Missgeschick, musste aber meine Zähne zusammenbeißen und mich auf den Weg machen.
War das gerade wirklich Patrick?
Nach einiger Zeit erreichte ich ziemlich erschöpft wieder den Aussichtspunkt Mirador Degollada de la Cruz Grande. Dort schaute ich mich um und suchte den richtigen Weg. Die angrenzende Straße führte durch eine kleine in den Berg geschlagene Aussparung und nachdem ich diese passiert hatte, tat sich direkt dahinter der korrekte Weg vor mir auf.
Während ich den Wegweiser an der Gabelung zwischen Straße und Bergpfad fotografierte, sah ich in der Entfernung einen Bus heranfahren. Dass Patrick in diesem Bus sitzen würde schloss ich von vornherein aus, so dass ich dem Bus keine Beachtung schenkte. Als der Bus gerade an mir vorbei fuhr, drehte ich mich kurz zu ihm um und sah mit dem Rücken zu mir zugewandt eine einzige Person im Bus sitzen, die von der Kleidung her genau wie Patrick aussah. Sollte es der Zufall wirklich gewollt haben, dass genau in den 15 Sekunden, in denen ich an der Straße stand, und das nur weil ich vorher den falschen Weg gelaufen bin, Patrick im Bus zu sehen war? Und vor allem, dass Patrick ausgerechnet so passend einen Bus erwischt hat, obwohl diese nur 2-mal am Tag fahren und dieser Bus auch ausgerechnet diese Straße entlangfuhr? Es stellte sich später tatsächlich heraus, dass der Zufall genau das gewollt hat. Patrick hatte von mir sogar ein Foto aus dem Bus heraus geschossen. Vielleicht sollte ich mit Lotto spielen anfangen.
Bizarre Landschaft
Die nächsten 3 Stunden führten mich durch eine völlig andersartige Landschaft. Es war sehr bergig, wobei die Berge eher wie riesige aufgeschüttete braunfarbige Sandberge aussahen. Die Natur war sehr eintönig, da es bis auf Fichten keine weitere Vegetation gab. Allerdings stand jede Fichte mit mehreren Metern Abstand zur nächsten Fichte. Die Landschaft wirkte dadurch total bizarr. Als hätte jemand am Computer mit einem Level-Editor künstlich eine Landschaft erstellt.
Die Hitze machte mir mittlerweile wieder sehr zu schaffen, so dass ich in kurzen Abständen pausieren musste. Da die Fichten nicht sonderlich groß waren, nicht so viele Nadeln trugen und die Sonne fast senkrecht am Himmel stand, war wenig bis kein Schatten vorhanden. Ein richtiges Abkühlen beim Pause machen war somit nicht drin.
Mittagspause in der Nähe des Stausees Embalse de Chira
13:45 Uhr erreichte ich den Stausee Embalse de Chira. Das Wasser im Stausee sah alles andere als köstlich aus. Von daher war ich froh nicht auf dieses Wasser angewiesen zu sein. Interessanterweise befand sich am Wasser eine Gruppe Menschen, die anscheinend geangelt hat. Ich überquerte dann die Staumauer und setzte meine Tour auf der anderen Seite des Stausees fort. Nur etwas später entdeckte ich zwischen riesigen Felsbrocken ein schattiges Plätzchen. Da die Mittagssonne unerbittlich brannte und mir der Schweiß in Strömen lief entschied ich mich dazu, eine längere Pause im Schatten der riesigen Steine einzulegen. Ich kletterte natürlich auch ein wenig zwischen den Steinen herum und entdeckte noch eine kleine Höhle, die sich perfekt für eine spontane Übernachtung geeignet hätte. Die restliche Zeit legte ich mich allerdings in den Schatten und schloss etwas die Augen.
Kampf am Berghang
Nach einer vollen Stunde entschied ich mich gegen 14:45 Uhr dazu wieder aufzubrechen. Schließlich wollte ich noch etwas mehr Strecke zurücklegen. Leider stand die Sonne immer noch hoch am Himmel und brannte schonungslos. Sinnvoller wäre es gewesen noch weitere 1 bis 2 Stunden zu pausieren, denn die Landschaft veränderte sich erneut. Und das zum Negativen. Vor mir lag nur noch Steppe. Somit gab es weit und breit keinen einzigen Baum mehr und somit kein einziges schattiges Plätzchen. Die Landschaft lies bereits einen super Rückschluss auf die klimatischen Bedingungen zu. Ich fühlte mich wie in einem Western Film.
Die Wegführung gestaltete sich etwas schwieriger aber da ich an jeder möglichen Kreuzung sicherheitshalber mein Kartenmaterial prüfte, bin ich ohne Umwege vorangekommen. Auch wenn die Landschaft etwas trostlos aussah, so war es für mich trotzdem ein Genuss, da ich mit solch einer Landschaft nur sehr selten in Berührung komme.
Nach einiger Zeit konnte ich den im Tal liegenden Ort Soria erspähen. Mein nächstes Ziel. Zwischen Soira und mir lag nur noch ein 240 m Abstieg, der sich über 1,2 km erstreckte. Der Abstieg wurde jedoch zur größten Herausforderung an diesem Tag. Der Weg bestand überwiegend aus kleinem Geröll. Dieses sorgte beim Absteigen dafür, dass beim Auftreten oft kein Halt gegeben war. Somit riss es mir mehrfach die Beine nach vorne weg. Ohne Trekkingstöcke wäre ich vermutlich komplett verloren gewesen. So konnte ich mit einigen Verrenkungen zumindest noch irgendwie Halt finden. Allerdings waren diese Auffangversuche ziemlich schmerzhaft. Einerseits war die Wegbeschaffenheit ziemlich herausfordernd und andererseits lies auch meine Achtsamkeit und Körperbeherrschung sehr zu wünschen übrig, da ich körperlich einfach meine Grenze erreicht hatte. Die Hitze sorgte für den Rest. Von oben ballerte die Sonne und der Steinhang strahlte die Hitze massiv ab. Mein Körper brannte und es gab weit und breit keinen Schatten. Mein Kreislauf begann sich langsam zu verabschieden was ebenfalls zu diversen Fehltritten und viel Unachtsamkeit führte. Ich sah mich bereits abklappen und musste sofort aus der Sonne raus. Wenige Minuten später tat sich ein 1 Meter hoher fast quadratischer Steinblock auf. Da die Sonne immer noch hoch am Himmel stand, gab es lediglich einen 30 cm breiten Streifen Schatten. Aber mehr war weit und breit nicht zu sehen. Somit warf ich meinen Rucksack ab und kauerte mich in den Schatten und versuchte vor allem meinen Kopf im Schatten zu halten. Mit etwas Wasser kühlte ich mich zusätzlich ab. Nach einigen Minuten fing ich mich langsam wieder. Anschließend legte ich noch das letzte bisschen Strecke zurück, wobei ich mir jede Minute sagte, dass ich vorsichtig, aufmerksam und ruhig laufen muss.
Zwischenstopp in Soria
Gegen 16:00 Uhr erreichte ich die Staumauer vor Soria. Wirklich viel Wasser stand nicht im Stausee. Ich fragte mich ob dieser zu anderen Jahreszeiten deutlich mehr Wasser führen würde. Ich überquerte dann die 2. Staumauer an diesem Tag und folgte einer kleinen Straße bis in den Ort Soria. Mein Ziel in Soria war einerseits ein leckeres Mittag-/Abendessen zu finden und andererseits unbedingt sehr viel Trinkwasser einzukaufen.
Im Ortskern entdeckte ich sofort ein kleines Restaurant, in dessen Außenbereich ich sofort Platz nahm. Um wieder fit zu werden und meinen Flüssigkeitshaushalt wieder in Ordnung zu bringen, bestellte ich mir erst einmal einen Mango Juice und eine Cola. Und vor allem der Mango Juice war genial, weil er so dickflüssig war, dass der Strohhalm einfach so stehen geblieben ist wie ich ihn in den Saft gesteckt hatte. Als Gericht gab es dann Fried Pork mit einer halben Tonne Knoblauchzehen und zum Nachtisch direkt noch einen Mango Juice. 17:30 Uhr wurde das Restaurant bereits geschlossen. An dieser Stelle war ich glücklich, dass ich am Morgen bereits so viel Strecke zurückgelegt und mittags doch nur eine Stunde Pause eingelegt hatte. Andernfalls hätte ich wohl Frucht- und Nussriegel zum Abendbrot essen müssen.
Theoretisch sollte es in Soria ein kleines Geschäft geben, in dem Trinkwasser verkauft wird. Da ich aber weder wusste wo genau sich das Geschäft befindet, noch ob dieses überhaupt geöffnet hat, entschied ich mich dazu im Restaurant Wasser zu kaufen. Somit bewegte ich mich zur Theke und bestellte dort 4,5 Liter Wasser. An sich bedeutete dies gleichzeitig 4,5 kg mehr Gewicht auf dem Rücken. Allerdings war dieser Ort die letzte Gelegenheit um an Trinkwasser zu kommen. Dieses musste für den restlichen Tag sowie den kompletten morgigen Tag reichen. Somit waren 4,5 Liter ein Kompromiss aus einem akzeptablen Gewicht und nicht verdursten zu müssen.
Da ich überfressen war und der dickflüssige Mango Juice mir den Rest gegeben hatte, schlenderte ich wieder zum Stausee und setze mich dort eine halbe Stunde in den Schatten. Den Weg zum Stausee musste ich ohnehin zurücklaufen, da Soria nicht direkt auf der eigentlichen Route lag und einen kleinen Abstecher erforderte.
Nachtlager
18:00 Uhr setzte ich meine Tour fort. Die Temperatur war nun endlich erträglich. Mein heutiges Etappenziel hatte ich bereits erreicht, so dass ich nun einen Platz für mein Nachtlager finden musste. Der Weg führte mich durch ein dünn besiedeltes Gebiet. Das war grundsätzlich ungünstig, da ich mein Zelt nicht zwischen Häusern aufschlagen wollte. Gegen 18:40 Uhr entdeckte ich dann eine gerade und gut geschützte Ebene, die sich perfekt für mein Nachtlager eignete. Lediglich ein Haus stand in weiter Entfernung, so dass das Risiko Probleme zu bekommen mehr als gering war.
Da mein Nachtlager diesmal mehr im Tal lag und von 3 Seiten von Bergen umgeben war, ging ich davon aus, dass es diese Nacht nahezu windstill sein müsste. Daher entschied ich mich dazu das Zelt nicht aufzuschlagen. Eine große ebene natürliche Steinplatte bot sich perfekt als Unterlage für meine Isomatte an. Ich sammelte die letzten kleinen Steinchen von der Steinplatte, damit ich mir meine luftgefüllte Isomatte nicht zersteche und schon war mein Nachtlager so gut wie fertig. Da die Steinplatte relativ dunkel und den Tag über der Sonne ausgesetzt war strahlte diese immens viel Hitze ab. Von daher hoffte ich, dass meine Isomatte nicht nur meine Körperwärme bei mir behält, sondern die Hitze der Steinplatte auch bei der Steinplatte behält. Da das Nachtlager so schnell aufgebaut war, saß ich die restliche Zeit bis zum Einbruch der Nacht noch auf einem Stein und lies das Erlebte Revue passieren. 21:00 Uhr kroch ich dann in meinen Schlafsack und machte erschöpft die Augen zu, in der Hoffnung zur Abwechslung mal eine erholsame Nacht zu erleben.