An unserem 2. Tag in Shizuoka stand der Besuch des Kunôzan Tôshôgû Schreins auf dem Plan. Auch ein 2. Versuch zum Auffinden des Chibi Maruko Chan Lands sollte unternommen werden.
Planänderungen
Eigentlich stand für heute eine lange Wanderung auf dem Plan. Gestern Abend entschieden wir uns allerdings dazu, unsere Pläne für Shizuoka neu zu ordnen. Die Planung der Wanderung nahm nämlich doch deutlich mehr Zeit in Anspruch und enthielt Komponenten die weitere Recherchen am Bahnhof benötigten. Da es schon sehr spät war und wir nicht ausgeruht in die Wanderung hätten starten können und ohnehin noch Informationen gefehlt haben, wurde die Wanderung auf morgen verschoben.
Kunôzan Tôshôgû Schrein
Bevor es zum Kunôzan Tôshôgû Schrein gehen konnte, mussten wir in Erfahrung bringen mit welchem Bus wir bis zum Schrein fahren können. Da wir auch noch die Informationen für die morgige Wanderung benötigten suchten wir das Bus Information Office auf. Meine erste Frage war, ob eine der beiden Damen Englisch sprechen würde. Wie aus der Pistole geschossen kam von den beiden Frauen gleichzeitig „No“ und beide lachten. Somit hieß es wieder Japanisch sprechen. Letztendlich haben wir alle Informationen bekommen die wir benötigt haben.
Wir warteten dann knapp eine Stunde auf den Bus und vertrieben uns die Zeit in einem 100 Yen Shop. Kurz vor 13:00 Uhr erreichten wir dann mit dem Bus den Zielort Nihondaira. Dort gab es allerdings nichts außer einem Hotel und einer Seilbahn. Für die Seilbahn kauften wir uns dann ein Ticket und wenige Minuten später ging es auch schon los. Der Ausblick war gut aber letztendlich diente die Seilbahn für uns nur dazu um zum Kunôzan Tôshôgû Schrein zu gelangen. Dort angekommen kauften wir uns jeweils ein Ticket damit wir das Schreingelände betreten durften.
Die Schreingebäude waren wirklich sehenswert, da alle Bauelemente gestrichen oder mit Blattgold verziert waren. Insgesamt machte der Schrein einen sehr luxuriösen Eindruck. Gewidmet wurde der Schrein Tokugawa Ieyasu (1543-1616), der die Zeit der Bürgerkriege beendete und Japan vereinigte. Nach ca. 1 Stunde hatten wir alles gesehen und verließen das Schreingelände.
Chibi Maruko Chan Land
Wir suchten uns dann einen Bus der an der Küste entlangfahren sollte um zum Chibi Maruko Chan Land zu kommen. Gestern war unser Versuch ja leider gescheitert. Aber diesmal waren wir bestens vorbereitet. 16:15 Uhr erreichten wir dann das Gebäude in dem sich das Chibi Maruko Chan Land befinden sollte. Das Gebäude glich allerdings eher einem großen Einkaufszentrum, da es unter anderem diverse Marchandise-Shops, Fast Food Restaurants und Klamottenshops gab.
Der Besuch vom Chibi Maruko Chan Land war dann deutlich amüsanter als anfangs gedacht. Es gab mehrere Räume in denen verschiedene Szenen aus dem Anime nachgebaut waren. Ein Großteil war auf Interaktion ausgelegt. Da sich die Ausstellung primär an Grundschulkinder richtete war es auch genau das richtige Konzept. Die Kinder hatten zumindest viel Freude beim Erkunden der Räume. Mit dem Kauf unserer Eintrittskarten erhielten wir ein Blatt um an einer Stamp Rally (Stempelrally) teilzunehmen. Die Japaner stehen einfach auf das Sammeln von Stempeln. Egal wo man hingeht man kann überall Stempel sammeln. Wir ließen uns das jedenfalls nicht entgehen und sammelten dann an bestimmten Stellen die notwendigen Stempel um am Ende der Ausstellung einen Chibi Maruko Chan Aufkleber als Belohnung zu erhalten.
Ein Raum war dem Klassenzimmer von Chibi Maruko Chan nachempfunden. Ich setzte mich also an einen der Tische um mich wieder wie ein Grundschüler zu fühlen. Ein befremdliches Gefühl. Die Lehrbücher konnten ebenfalls durchgeblättert werden. Ich las also den Satz „犬がワンワン“ laut vor und übersetzte anschließend „Der Hund macht wanwan (wanwan entspricht dem deutschen wauwau)“. Neben mir wischte eine Japanerin grad den Boden und freute sich total über meine Lesekünste und lobte mich. Ich fühlte mich wie in der Schule.
Die restlichen Räume waren auch darauf ausgelegt, dass man viele Fotos machen konnte. Dies erhöhte natürlich den Spaßfaktor. Nach knapp einer Stunde waren wir dann durch und gönnten uns noch etwas zum Abendbrot. Anschließend ging es dann zurück zum Hotel, schließlich wollten wir heute zeitig ins Bett um morgen fit zu sein.