Aus dem Leben eines Abenteurers
 
Zug der Liebe 2017

Zug der Liebe 2017

Am 01. Juli 2017 fand zum 3. Mal die Demonstration „Zug der Liebe“ in Berlin statt. Beim Zug der Liebe handelt es sich eigentlich um einen gemeinnützigen Verein, der sich für mehr bürgerschaftliches Engagement, die Übernahme sozialer Verantwortung und mehr Nächstenliebe einsetzt. Hierfür wird einmal im Jahr eine Demonstration in Form eines Techno-Umzugs veranstaltet, bei dem Vereine und sonstige Gruppen teilnehmen können, die den Leitmotiven vom Zug der Liebe folgen. Das Hauptmotto der Demo war dieses Jahr die Meinungs- und Pressefreiheit, allerdings hatte jeder teilnehmende Verein auch sein eigenes Problemthema am Start. So wurden unter anderem die Themen Obdachlosenhilfe, europäische Minderheiten/Volksgruppen, Unterstützung von Jugendlichen und deren Familien sowie die Zwangsregistrierung von Sexarbeitern aufgegriffen. Natürlich gab es noch weitere Themen.

Der Startpunkt

Der Sammelpunkt der Demo war am geschichtsträchtigen Berliner Mauerpark. Mein Plan das letzte Stücken bis dorthin mit der Tram zu fahren ging leider nicht auf, da der ÖPNV auf der Strecke aufgrund der Demoaktivitäten eingestellt wurde. Somit hieß es dann laufen. Immer den Menschenmassen hinterher. Endlich am Mauerpark angekommen, lief bereits das Programm. Jeder teilnehmende Verein hatte die Möglichkeit sein Anliegen vorzutragen und ordentlich Werbung dafür zu machen. Nach einer Stunde endete dann das Programm und der eigentliche Zug der Liebe startete.

Zug der Liebe - Kundgebung
Zug der Liebe – Kundgebung

Und los zieht der Zug der Liebe!

Wer sich noch nichts unter dem Zug der Liebe vorstellen kann, der muss sich nur eine sehr kleine Love Parade vorstellen. Allerdings distanzieren sich die Veranstalter vom Zug der Liebe ganz klar von der Love Parade. Finanziert wurde das ganze Event durch Spenden. Insgesamt gingen 15 Trucks an den Start, wobei jeder Verein einen Truck gestellt hat. 14:00 Uhr ging es dann vom Mauerpark über die Danziger Straße, Petersburger Straße, Warschauer Straße und letztendlich auf der Stralauer Allee entlang, wo der Umzug dann gegen 21:30 Uhr endete.

Zug der Liebe - Tanze für Liebe
Zug der Liebe – Tanze für Liebe

Gespielt wurde auf den Trucks nur elektronische Musik, wobei da für jeden etwas dabei gewesen sein dürfte. Anscheinend wussten die meisten Anwohner nichts von dem Umzug, sonst hätten die ihre Autos mit Sicherheit nicht am Straßenrand geparkt. Die Leute waren zumindest so nett und haben die meisten Seitenspiegel eingeklappt, damit diese nicht ausversehen abgerissen werden. Die ein oder andere Autoalarmanlage hat trotzdem ausgelöst. Auch der einzige Supermarkt auf der ganzen Strecke wusste nichts von dem Umzug und war hoffnungslos mit den Menschenmassen überfordert. Vor dem Supermarkt bildete sich ein Schlange, da nur eine begrenzte Anzahl an Menschen in den Supermarkt gelassen wurde. An der Kasse war dann langes Warten angesagt, da sich die Schlangen quer durch den Supermarkt zogen.

Trotz des regnerischen Wetters hat sich niemand die Feierlaune verderben lassen. Die meisten waren mit Ponchos oder Regenschirmen ausgestattet. Viele hat der Regen aber auch gar nicht gestört. Mein zeitweise geöffneter Regenschirm war unter anderem auch perfekt dazu geeignet um Menschen kennenzulernen, da immer wieder 1-3 Leute unter meinen Schirm schlüpften und Schutz suchten. Viele Leute beobachteten das bunte Treiben auf der Straße von ihren Fenstern und Balkonen aus. Einige wenige waren sogar vorbereitet und feuerten Konfettikanonen in die Menge, was natürlich besonders gut ankam.

Fazit

Nach 7,5 Stunden nonstop Tanzen konnte ich keinen Meter mehr laufen. Meine Beinmuskulatur war am Ende und meine Sehnen überstrapaziert. Insgesamt waren wohl trotz des miesen Wetters um die 18.000 Teilnehmer unterwegs. Die Polizei war angeblich mit 2.000 Einsatzkräften am Start. Insgesamt war es ein wirklich toller Umzug der Liebe. Ich habe sehr viele nette Menschen kennengelernt und ich konnte keine Krawalle oder Schlägereien beobachten. So wie man es haben möchte. Einen einzigen Kritikpunkt habe ich allerdings. An der Strecke sollten unbedingt alle paar hundert Meter Toiletten aufgestellt werden. So hatte die Leute leider keine andere Wahl als mal um die Ecke zu verschwinden, was bei der Anzahl an Menschen natürlich etwas blöd ist.

Weitere Impressionen

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